update Stockholm - Vorstadt Music & Records

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Eurovision Song Contest > 2016
Reisebericht und Impressionen


Montag, 2. Mai 2016


Dieses Jahr bin ich sehr gerne abgereist. Im Norden soll das Wetter ja viel schöner und vor allem wärmer sein als in der Schweiz. Nach einem regenreichen und sehr kalten Wochenende packte sich der Koffer doch viel leichter. Leichter? Nein, immer stellt sich die Frage was denn so alles mitkommt bzw. mitkommen soll. Nicht zu viel, denn es sollte noch Platz im Koffer haben für das was einem in einer Grossstadt wie Stockholm so alles anlacht. Halb erfroren nach der Busfahrt zum Bahnhof, musste ich in der Kälte ausharren bis mein Zug nach Wallisellen kam. Dort konnte ich bequem in die Glatttalbahn in Richtung Flughafen umsteigen. Grad viel Platz hatte es nicht, denn S-Bahn und Strassenbahnen sind nicht zwingen für Kunden mit Gepäck gedacht.
 
Im Flughafen angekommen wollte ich eigentlich zur Gepäckaufgabe, eingecheckt hatte ich schon im Internet. Das sollte ja schneller gehen. Sollte, denn auch die bereits eingecheckten mussten anstehen. Zeitweise hatte ich das Gefühl meinen Flug nicht mehr zu erreichen. Zeit sollte auch noch sein um Schwedische Kronen bei der Bank zu holen. Das Personal war überfordert – okay ich muss dazu sagen ich verstehe auch nicht mit welchem Gerümpel die Passagiere jeweils einchecken. Die wenigsten verreisen für ein Jahr und das Flugzeug ist auch kein Indischer Zug.
 
Ich konnte meinen Fensterplatz einnehmen, doch eines verstehe ich nicht. Warum muss ich immer in der Mitte von schreienden Kinder sitzen. Nicht gegen die Kinder aber die Eltern gehörten teilweise geohrfeigt. Eineinhalb Stunden in dieser Geräuschkulisse, ein Alptraum. Zum Glück war das Wetter sehr klar in Schweden und so konnte ich aus dem Flugzeugfenster noch Fotos machen, Fotos vom Globen und Gamla Stan.

In Arlanda (Stockholm) gelandet ging das Warten auf das Gepäck los. Viele der Reisenden dachten wohl sie werden das aufgegebene Gepäck nicht mehr sehen. Ich hatte das Glück und konnte meinen Koffer nach ca. 30 Minuten in Empfange nehmen. Nun nur noch durch die Zollkontrolle und ab in Richtung Hotel. Schon gab es ein neues Problemchen. Ich wollte musste den Flygbus mit der Kreditkarte bezahlen und dass wollte und wollte einfach nicht gelingen. Nach zig Anläufen wurde die Zahlung akzeptiert. Weitere 30 Minuten dauerte die Fahrt mit dem Vorteil, dass die Bushaltestelle genau vor meinem gebuchten Hotel war. Viel bequemer geht es nicht.

Was beim Einchecken an Zeit eingespart wurde, ging beim Liftfahren wieder drauf. Um den Lift zu betätigen muss ebenfalls die Zimmerkarte in einen Leser gesteckt werden. Und siehe da es tat sich nichts. Auch beim zweiten und dritten Versuch funktionierte es nicht. So fragte ich nach einer Treppe. Der Rezeptionist war etwas verwundert. Noch einmal aktivierte er die Karte und begleitete mich im Lift in den zweiten Stock. Habe ich mich doof angestellt, oder war es doch bloss die erneute Aktivierung? Lassen wir das. Das Zimmer welches mir zugeteilt wurde ist eher klein, einen geschlossen Schrank hat es nicht und geputzt wird auch nur soweit man es eben sehen kann. Schade ich bin wohl etwas grösser als die Reinigungskraft.

Nur schnell alles abgelegt und dann ab in Richtung Globen. Unweit meines befindet sich die Haltestelle der Tunnelbahn. Mit der Linie 19 kann ich in zirka 15 Minuten zur Globen Arena fahren. Das Ticket welches ich beim Betreiber lösen wollte hätte SEK 50 gekostet. Die nette Dame der SL (Stockholm Linien) hat mich aber sehr nett und gut bedient und mich an den Kiosk verwiesen, dort würde ich das Ticket für SEK 36 erhalten. «Bitte fragen sie mich nicht» meinte die Dame denn sie versteht dies auch nicht.

 
Globen Arena - the place to be

Die Umgebung und vor allem der Globen kommen wir bekannt vor, habe ich dort schon einen Eurovision Song Contest erlebt, im Jahr 2000. Schnell holte ich mir meine Akkreditierung ab und begab mich ins Pressezentrum. Alles problemlos und freundlich verlaufen. Im Pressezenter habe ich dann noch ein paar bekannte Gesichter begrüsst bevor ich mich wieder verabschiedete und mich in die Altstadt (Gamla stan) begeben habe. Bei diesem Wetter ein Muss. So habe ich den Nachmittag noch mit einer Stadtwanderung abgeschlossen und noch zahlreiche Bilder geschossen und Videos aufgezeichnet. Leider hat mein elektronisches Equipment gestreikt und so konnte ich die Bilder nicht auf den Laptop übermitteln. Ich arbeite dran, damit ich diese noch in diesen Text einpflegen kann. Eines vorab, es ist wunderschön sonnig und warm. Ein langer Tag mit vielen Erlebnissen geht zu Ende, und schon morgen geht es auf zu neuen Abenteuern. Nicht zu vergessen Rykka wird morgen in Stockholm eintreffen.
Dienstag, 3. Mai 2016

Obwohl die Temperaturen in der Nacht die Nullgradgrenze klar unterschreiten steigt die Temperatur bei wolkenlosem Himmel sehr schnell wieder auf angenehme 18 Grad an. Nach meinem Frühstück geht es ab ins Hovet wo die Proben auf grossen Fernseher mitverfolgt werden können. Das Pressezentrum ist schon sehr gut besetzt. Von hier aus die Auftritte zu beurteilen ist nicht einfach, da aus Gründen der Sicherheit ein Standardtext eingeblendet ist, damit die Monitore nicht abgefilmt werden und dies ins Netz gestellt wird.

Ich nehme bei meinen Deutschen Freunden Bernd, Jack und Jens Platz. Mit ihnen habe ich schon so manchen Eurovision Song Contest verlebt. Bernd ist in den Song der Sängerin aus Tschechien verliebt. «I Stand» gesungen von Gabriela Gunciková könnte aus jeden beliebigen Land stammen. Es fällt bei vielen Songs einmal mehr schwer die Länder der Herkunft zu bestimmen. Das gilt vor allem auch für den Song aus Zypern. Früher immer mit einem Touch von folkloristischen Elementen und jetzt ist der Song «Alter Ego» mehr ein schwedisches Produkt als ein Zypriotisches. Ist auch nachvollziehbar, denn kein geringerer als Thomas G:son hat den Titel zusammen mit der Gruppe «Minus One» geschrieben. Auf der Bühne die Macker, danach im Gespräch aber die netten warmherzigen Zyprioten die keiner Fliege etwas anhaben können.

«Loin d’ici» mit Zoë aus Österreich kommt wohl das aussergewöhnlichste auf die Bühne. Ein Chanson in Französischer Sprache, etwas zurückversetzt in der Zeit aber einfach schön anzuhören. Mit dem Kleid und dem Bühnenhintergrund bin ich nicht so zufrieden. Die Sängerin setzt sich zum Hintergrund beinahe nicht ab, zu viel Ton in Ton. Estland setzt auf einen jungen Sänger Namens Jüri Pootsman der nur spielen will, mit «Play» versucht er den Contest wieder zurück in den Baltischen Staat zu holen. Im Gegensatz zu dem ruhigen Song ist die grafische Unterstützung und Umsetzung nicht sonderlich unterstützend.

Dann passiert doch noch etwas was ich so die letzten Jahre nicht mehr erlebt habe. Die Sängerin aus Aserbaidschan «Samra» kann mit ihrem Song nur auf ein «Miracle» hoffen. Ich wage zu behaupten, dass mehr schiefe und falsche Töne zu hören waren als korrekte. Eigentlich schade, würde die zierliche Frau doch auch optisch etwas hermachen. Aber was sie in der ersten Probe abgeliefert hat kann ihr den Weg ins Finale nicht ebnen.

Nach diesem für mich doch erschreckenden Erlebnis habe ich das Festival-Gelände verlassen und mich mit der Photo-Kamera bewaffnet in die Innenstadt begeben. Vom Globen gestartet über Gamla Stan bis zum Gröna Lund Park und zurück ins Hotel. Die Fotos habe ich auf meinem Facebook-Profil öffentlich abgelegt.

Zur Probe von Bosnien & Herzegowina war ich aber wieder zurück im Pressezentrum. Châpeau – ein Land welches in seiner Landessprache an diesem Wettbewerb teilnimmt. Danach konnte ich noch auf ein 8tes Wunder hoffen, denn Ira Losco welche im Jahre 2002 in Tallinn Malta vertrat wird in diesem Jahr nach Auswechslung des Songs der Maltesischen Ausscheidung den «Gang auf dem Wasser – Walk on Water» wagen. Leider hat der Song nicht mehr die Qualität des «7th wonder». Die Sängerin ist nicht nur 14 Jahre älter, sondern auch selbstsicherer, geworden. Trotzdem ich wünschte mir musikalisch einen Song wie damals in Tallinn zurück.

Danach hatten wir noch das Vergnügen «Frans» den Schwedischen Interpreten bei der Probe zuzuschauen und am Meet & Greet teilzunehmen. Frans scheint sich nicht sonderlich wohl zu fühlen. Auf die Fragen der Fans stockte er oftmals mit seinen Antworten. Etwas verstrahlt hatte ich den Eindruck. Manchmal schon komisch, da er die Antworten nicht auf die gestellten Fragen gab. Mit den Gedanken wohl schon am grossen Finale.
 
Mittlerweile habe ich weitere bekannte Gesichter getroffen, welche wie ich auch schon jahrelang an diesen Wettbewerb pilgern. Gelacht, gescherzt und Witze gemacht. Das Hobby das so viele verbindet bringt Freude und Freunde. Der Event des Jahres von welchem ich (wir) auch noch in Jahren erzählen werden. Auf der Tunnelbana Fahrt nach Hause konnte ich mich noch mit Josh – ebenfalls aus der Schweiz – unterhalten.
Mittwoch, 4. Mai 2016

Erneut wird Stockholm wieder von der Sonne wachgeküsst. Obwohl die Temperaturen in der Nacht den Gefrierpunkt klar unterschritten haben, werden wir schon bald wieder angenehme Höchsttemperaturen von 19 Grad haben. Wann genau die Schweden zur Arbeit fahren konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall habe ich in der Tunnelbana noch immer einen Sitzplatz gefunden. Da mein Hotel sehr gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden ist. Kann ich ohne Umzusteigen mit der Linie T19 in ca. 15 Minuten (reine Fahrzeit) die Arena erreichen welche ein paar Inseln weiter südlich liegt.

Heute machte bin ich mit noch mehr Enthusiasmus auf den Weg, denn heute wir Rykka ihre erste Probe in der Globen Arena absolvieren. Nach Lettland und Polen wird unsere Hoffnung ihren Song «The Last Of Our Kind» präsentieren. Nachdem «Justs», der junge Lette seinen Herzschlag «Heartbeat» geprobt hatte, kam auch schon die polnische Diva die uns die Farben des Lebens «Color Of Your Life» erklärte. Und diese Farben können ganz schön gefühlvoll werden. Während ich dem Auftritt von Rykka entgegenfieberte starteten im Hintergrund schon die Meet & Greets. Das Publikum im Pressezenter war förmlich darauf hinaus den Schweizer Beitrag in die Tonne zu treten. Sowohl die neue Farbe der Haare und auch das Kleid wurde gnadenlos verrissen. Der Song selbst gab jedoch keinen Anlass an Kritik. Ich habe mich natürlich gefragt wo hier die vielgelobte Toleranz blieb. Mit «Mut zur Hässlichkeit» oder Wischmopp der Gattin des ehemaligen DDR-Chef’s Honegger musste Rykka viel einstecken. Anonym und hinter Pseudonym versteckt kann man sich das ja erlauben. Komisch, dass am Meet & Greet die direkte Konfrontation nicht gesucht wurde. Der Schämer des Tages.


Rykka beim Meet & Greet

Den Songcontest Test der Moderatorin wurde vom Head of Delegation korrigiert. Versuchte sie doch herauszufinden wie sattelfest Rykka in Sachen Song Contest ist. Und verpasste der Schweiz nur einen Sieg. Klar, dass da ein Raunen durch die Reihen ging – und so wurde Céline Dion auch gleich mit ins Spiel gebracht. Viel Neues gab es aber nicht zu Erfahren. In Zeiten des Internet kann man sich dies auch vielfach aus dem Netz holen. Rykka sah dies sportlich uns so sieht sie auch den Wettbewerb. Es gibt für sie keinen zweiten Platz, sie will gewinnen. Nach dem obligatorischen Foto-Termin verabschiedete sich die Delegation der Schweiz wieder.

Zurück zum Sänger aus Polen. Michal wurde auf sein kürzlich veröffentlichtes Album angesprochen und wem er dies gewidmet hat. Sichtlich bewegt versuchte er zu Antworten. «Das Album habe ich meiner Mutter gewidmet welche im letzten Jahr verstorben ist» und schon versagte ihm die Stimme, denn diese Aussage hat ihn emotional so bewegt, dass er unterbrechen musste und mit einer Hand die in die Augen gestiegenen Tränen wegwischte. Nachdem er sich wieder gefangen hatte konnte die Befragung weitergehen. Solche Emotionen dürfen und sollen auch zugelassen sein. Die meist jungen Interpreten sind sich auch die Öffentlichkeit und wie sie sich dort darstellen wollen noch nicht gewohnt und so können solche tiefempfundenen nicht zu kontrollierenden, menschlichen Regungen zum Vorschein kommen. Da wird selbst ein Hardrocker zum Schmusekater.
Für Irland wird ein Mitglied der Gruppe «Westlife – Nick Byrne» versuchen den Contest wieder auf die grüne Insel zu holen. Mit dem Titel «Sunlight» bringt er einen radiotauglichen Sommer-Hit auf die Bühne und passt perfekt zum Wetter hier in Stockholm. Nicht nackt aber doch ehr spärlich bekleidet meldet sich Ivan aus Belarus. Die Wölfe, die nicht auf die Bühne mitnehmen darf werden im Hintergrund-Video eingespielt. Er will einfach zu seiner Ankündigung stehen, wie auch immer seine Wünsche umgesetzt werden. Kaliopi Grill aus Mazedonien, welche auch schon eine geraume Zeit in Basel gewohnt hatte machte mit «Dona» auf sich aufmerksam. Da ihr Titel im Netz mit «Donuts» verglichen wurde, liess sie am Meet & Greet diese süssen Gebäck-Stücke verteilen. Perfekt umgesetzt mit Punktlandung. Bis jetzt hat in diesem Jahr noch niemand so super auf ein Echo in den sozialen Medien reagiert.

Donny Montell aus Litauen versucht es in diesem Jahr erneut. Äusserlich hat er sich so stark verändert, dass ich ihn beinahe nicht mehr erkannt habe. Ob er mit seinem «I’ve Been Waiting For This Night» auf das grosse Finale anspielt sei dahingestellt. Enttäuscht wurde ich von der Sängerin aus Australien. Den Song finde ich gut, jedoch die Umsetzung hat aus meiner Sicht noch Mängel. Die kleine zierliche Frau will mit ihren High Heels ihre Grösse etwas kompensieren. Ein Balance-Act. Auch finde ich das Kleid etwas gewagt, halb Hochzeitskleid – halb Show-Outfit. Sehr wenig Bewegung und diese auch nur unterstützt von Helfern. Etwas gewagt, was in die Hosen gehen könnte. Ich hoffe, dass es ihr in der zweiten Probe besser läuft.

Ausser dem Pressezenter habe ich heute nicht viel von Stockholm gesehen. Da es hier im Norden aber sehr lange hell bleibt, konnte ich noch die letzten Sonnenstrahlen einfangen und bei einem Spaziergang den heutigen Tag Revue passieren lassen.
Donnerstag, 5. Mai 2016

Brr… heute Morgen ist aber sehr kalt. Der Temperaturunterschied kann bequem 20 Grad ausmachen. Trotzdem erwärmt sich die Atmosphäre sehr schnell. Und erneut begrüsst uns Stockholm mit stahlblauem Himmel und Sonnenschein. Für mich heisst es aber erneut zum Globen zu fahren und den Proben des 2 Semi-Finals beizuwohnen. Obwohl ich ganz und gar für den Song Contest nach Stockholm gefahren bin, würde ich im Moment lieber draussen die Sonne geniessen. Aber das kommt ja auch noch.

Heute steht nicht so viel auf dem Programm, da mit Rumänien ein Land aus dem Wettbewerb gekippt wurde. Begonnen wird mit einem Block Osteuropa gefolgt von Skandinavien mit einem Hüpfer auf den Balkan und zurück in die europäische Zentrale. ManuElla aus Slowenien eröffnet den Reigen der Proben. Mit dem Song «Blue and Red» könnte Slowenien den Einzug ins Finale schaffen. Mit Poli Genova aus Bulgarien haben wir einen Wiederholungstäter am Start. Mit ihrem Song «If Love Was A Crime» zielt auch sie wie noch viele andere Interpreten auf die momentane Situation in Europa ab. Sie proklamiert, dass sie eine Krimielle sei, wenn Liebe ein Verbrechen sei.

Und schon so früh am Tag das Highlight, welches auch bis zum Abend das Highlight blieb. Die Ukraine mit dem Song welcher die Geschichte aus dem Jahr 1944 erzählt. Die Vertreibung der Krim-Tataren. Ein grosses Lob an die Menschen die dieses Lied so auf der Bühne umgesetzt haben. So viele Emotionen welche in diesem Lebensbaum erzählt werden. Selbst im Pressezentrum blieben die Augen bei diesem Auftritt nicht trocken. Der Song von Jamal ist aussergewöhnlich, vielleicht sogar gewöhnungsbedürftig aber so gut der Story-Line nach umgesetzt, dass die Quoten bei den Buchmachern gleich massiv hochgeschossen sind. Dieser Auftritt hat viele der Anwesenden dazu bewogen zu sagen «See you in Kyiv 2017». Mir gefällt dieser Song auch sehr gut und kommt wohl sehr darauf an wie die Moderatoren diese Story ankünden. Ansonsten kann der Zuschauer den Effekten schlecht folgen.

Mit einer Boyband, etwas älteren versucht Dänemark erfolgreich im Contest mitzumischen. Der Funke von «Soldiers Of Love» springt jedoch nicht wirklich rüber. Lighthouse X welche den Song interpretieren wirken etwas verloren hinter den mit LED beleuchteten Mikrofonständern. Wenig Chancen gebe ich auch dem Beitrag aus Norwegen. Zu abrupt sind die Tempi-Wechsel. Immer wenn der Zuschauer wieder mitwippen kann wird das Tempo gewechselt. Der Song an und für sich ist nicht schlecht, aber für diesen Contest ungeeignet. Er bleibt nicht im Ohr.

Mit dem Georgischen Beitrag hingegen kann ich nichts anfangen. Ich (man) ist froh wenn der Schlusston erklingt und hofft auf amüsante Werbung. Eneda aus Albanien hat das Aussehen von Madonna in ihren jungen Jahren.  Das Märchen «Fairytale» wird wohl in einen Nightmare enden. Nicht, dass der Song extrem schlecht wäre, aber doch nicht qualifizieren kann. Belgien wird hoch gehandelt vor allem in Ländern welche nicht am Wettbewerb teilnehmen. Dies habe ich von einem Journalisten aus den USA in Erfahrung bringen können.


Rykka mit Pele Loriano

Und jetzt ab in Richtung Euroclub wo Rykka noch ein Meet & Greet für die Fans abhalten wird. Für mich etwas zu abgegrenzt gegenüber den Fans, denn dort muss man akkreditiert sein um überhaupt Einlass zu erhalten. Nach einer kurzen Vorstellung hat Rykka dann den Wettbewerbs-Titel «The Last Of Our Kind» zusammen mit Pele Loreano auf der Gitarre begleitet zum Besten gegeben. Den anwesenden Zuschauern gefällt’s, mit Autogramm und Selfies liess sich Rykka feiern.
Freitag, 6. Mai 2016

Heute werden die Türen in die Arena für die Presse und Fans geöffnet. Was wird uns wohl erwarten? Ein komplettes Bild der Bühne konnte man sich aufgrund der übertragenen Bildern kaum machen. Was ist Real und was Fiction. Die Eröffnung macht Finnland, Sandhja will es einfach wegsingen «Sing It Away». Mehr als unbeholfen kommt der Beitrag aus Griechenland daher mit «Utopian Land» weisen sie wohl auf die verfahrene Situation in ihrem eigenen Land hin. Etwas unkoordiniert eben, so nehme ich den Auftritt wahr. Mit etwas Schwedensound kommt die Interpretin aus Moldawien Lidia Isaac hier könnte aus «Falling Stars» eher ein aufgehender Stern werden.

Mit viel Spannung wird der favorisierte Ungare Freddie erwartet. Er macht stimmlich, optisch und auch soundmässig einen sehr guten Eindruck. Leider sind die Backgroundsänger von der Kategorie Bewegungs-Legastheniker. Der Gesamteindruck ist weniger eine Pionierleistung. Dies ist meine persönliche Meinung. Seit Jahren bringt Kroatien nichts Neues. Die Verhüllungs-Tour mit Ablegen von einem Kleid, besser gesagt vom Astronaut zum gerupften Huhn. Wird wohl eher schwierig mit diesem Song und der Aufmachung zu punkten.

Zum Mitpfeifen und Schunkeln zur leichten Musik lädt Douwe Bob ein. Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los den Song «Slow Down» schon zu kennen.  Die «LoveWave» aus Armenien geht wenig beachtet an mir vorbei. Überrascht hat mich der Beitrag aus San Marino. Beginnt à la Baccara «Parlez-vous français» und wechselt dann sehr abrupt in «Follow Me» von Amanda Lear. Augen schliessen und nur Zuhören und man weiss echt nicht mehr oh Serhat oder Amanda singt. Trotz diesen Vorgaben chancenlos das Finale zu erreichen, oder die Diaspora der Türkischen Bevölkerung in Rest-Europa schlägt zu.

Optisch gibt der Russe Sergey Lazarev schon was her. Musikalisch eher Druchschnitt, und die Umsetzung seines Songs «You Are The Only One». Zu selbstverliebt und eine Art Copy-Paste von Måns Zelmerlöws «Hereos». Zu überladen all die Effekte die auf diese 3 Minuten gepackt werden. Einerseits faszinierend auf der anderen Seite geprotzt bis zum geht nicht mehr. Etwas zu viel des Guten. Aber vielleicht sieht dies das Publikum und auch die Jury anders.

Positiv zu erwähnen ist der schlichte in Französisch gesungene Song «Loin d’ici» von Zoë. Ich finde es nach wie vor mutig in einer Nicht-Landessprache zu singen und diese Sprache dazu nicht Englisch ist. Der Estnische Sänger Jüri Poostmann ist gesundheitlich angeschlagen und hat aus diesem Grund alle Interviews abgesagt. Auf der Bühne schien er jedoch noch ganz fit zu sein. Spielt er nur mit uns wie sein gleichnamiger Song «Play» heisst? Samra aus Aserbaidschan hat sich stimmlich auch wiedergefunden und versucht das Wunder «Miracle» wieder nach Baku zu holen – ich meine den Sieg.

Die Isländerin Greta Salóme ist auch ein Wiederholungstäter. Greta erzählt lieber als dass sie singt. Und wenn sie erzählt mehr oder weniger immer rückwärtsgewandt von ihren Erlebnissen in Baku. Etwas mehr gewagt geht Bosnien & Herzegowina ins Rennen. Dean und Dalal, ersterer ebenfalls zum zweiten Mal dabei, machen in Ihrem Lied auf die geschlossene Balkan-Route aufmerksam und das mit starken Bildern mit Stacheldraht etc., für mich etwas zu heftig. Und auch die Sängerin aus Malta gehört zur Kategorie – ich komme vom Song Contest nicht los. Ira Losco versucht nun das achte Wunder, da es in Tallinn 2002 nicht ganz geklappt hat. Sie tritt übrigens nicht mit dem Song «Chameleon» mit welchem sie das Maltesische Finale gewonnen hat auf. Nachträglich wurde der Song noch gegen «Walk On Water» ausgewechselt.

Zu guter Letzt haben dann noch zwei Länder der Big Five mit ihren ersten Proben begonnen. Zuerst la Grande Nation mit Amir. Hier wurde ich wieder einmal enttäuscht. Auf der Bühne kommt der sehr Photogene Tunesier mit Marrokanisch/Spanischen Wurzeln zwar als Person gut rüber, aber im Zusammenhang mit dem Song konnte mich die Performance nicht packen. Spanien hat dann noch für eine Überraschung gesorgt. Barei wird während ihres Vortrages zusammenbrechen, dies ist aber nur gespielt, um danach, wenn sich das Publikum wieder erholt hat so richtig abzurocken.
Samstag, 7. Mai 2016
Sonntag, 8. Mai 2016
Montag, 9. Mai 2016

Heute wartet auf mich ein ganz besonderes Ereignis. Ich habe eine Einladung in die Schweizer Botschaft in Stockholm erhalten. Dafür muss ich mich schon noch etwas herrichten. Heute ist das erste Dress-Rehearsal des 1. Semi-Final. Diesem werde ich jedoch nicht beiwohnen, da dies mit den anderen Terminen nicht vereinbar ist. Da man an solche Empfänge nicht alleine hingeht durfte ich mir noch eine Begleitung aussuchen. Ich habe mir Josh, ein langjähriges Clubmitglied auserwählt, ihm aber die Wahl gelassen ob er daran teilnehmen möchte. Umso mehr freute ich mich als ich die WhatsApp Meldung erhalten habe, dass er sich freut mich zu diesem exklusiven Anlass begleiten zu dürfen.

Jetzt zeigte sich auch, dass ich beim Packen etwas vergessen habe. Das Rasier-Gel, ich konnte es in meinem Gepäck nicht finden. Wohl oder übel musste ich mir dies noch beschaffen. Unrasiert an solch einen Anlass – ein «no go». Ich bin ja nicht der Shopper und habe auch nur ein T-Shirt für meine Nichte gekauft – bis jetzt. Also wieder einmal in die Stadt. Es macht einfach Spass im sonnendurchfluteten Stockholm herumzulaufen. An jeder Ecke gibt es wieder etwas Neues zu entdecken. Wie zum Beispiel einen Kompressor zum Pumpen von Velopneus. Gratis und franko von der Stadt zur Verfügung gestellt. Da könnte sich manche sogenannte Grossstadt in der Schweiz eine Scheibe davon abschneiden. Mehr Platz für Velos in Zürich gut und recht, aber eben dazugehörende Infrastruktur sollte auch angeboten werden.


Gut positioniert am Radweg ein Kompressor zum Aufpumpen der Velopneus

Um 18:00 Uhr müssen wir beim Delegations-Hotel in der Innenstadt sein. Das haben auch alle, bis auf Charles, geschafft. Er müsste sich dank seiner Schusseligkeit ein Taxi nehmen um zur Botschaft zu gelangen. Klar war auch, dass die Moderatoren erst später zu uns stossen würden, war ja noch die Probe am späteren Nachmittag. Nach einer ca. 35-minütigen Fahrt haben wir die Residenz des Botschafters erreicht. Ein paar Umwege auf der Insel Djursholm, auf welchem angeblich auch Björn von Abba ein Haus besitzt sind wir schon noch gefahren.


Residenz des Schweizer Botschafters in Stockholm

 

 
(Peter Ramón, Rykka, Josh und Sven) - (Tom, Josh, Alain Léo, Charles und Peter Ramón)

Super herzlich und gleich beim Namen wurde ich von der Botschaftsgattin Frau Schöneberger empfangen: «Sie sind der berühmte Herr Baumann», ich war beinahe dabei nach hinten umzukippen. So wurde ich bis dato noch nirgends empfangen. Und schon war ich in ein interessantes Gespräch verwickelt. Ich muss sagen hier war man auf die Gäste vorbereitet. Eine Wertschätzung die bei vielen Einladungen unter den Tisch fällt. Der Botschafter selbst hat sich auch intensiv mit dem Eurovision Song Contest auseinandergesetzt und interessante Fragen gestellt.

Nachdem und ein Getränk serviert wurde konnten wir uns in den Räumlichkeiten der Residenz welche super schon am Meer gelegen ist umsehen. Hier könnte ich mir auch einen längeren Aufenthalt vorstellen. Soll ich auf das Angebot des «Open House» des Botschafters eingehen? Zum Apéro gab es Brötchen mit Lachs, wundervoll schmeckend und schön hergerichtet. Für Unterhaltung war auch gesorgt, sowohl Rykka als auch ein ansässiges Trio hat die anwesenden Gäste bestens unterhalten. Nach dem Hauptgang Lammfilet mit Röstitalern und Blumenkohl, durften wir auf besonderen Wunsch der Frau des Botschafters noch einem Auftritt von Tanja Dankner lauschen.

 
Köstlichkeiten vom Buffet

Ein wunderschöner Abend in einer nicht alltäglichen Atmosphäre ging langsam dem Ende zu. Pünktlich hat der Bus das Gelände der Botschaft in Richtung Hotel der Delegation verlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir weiter in den Euroclub. Dort war noch die Israeli Party im Gange. Ich musste mir das nicht mehr geben und schlenderte via Eurovision Village zurück zur Tunnel-bana zu meinem Hotel zurück.
Dienstag 10. Mai 2016

Heute war an Programm nicht wirklich viel angesagt. Also konnte ich den Tag beinahe frei gestalten. Einen Programmpunkt möchte ich euch aber nicht vorenthalten. Die Rad-Tour mit Rykka durch die Innenstadt von Stockholm. Um 10:00 Uhr habe wir uns im Delegations-Hotel getroffen. Michel Imhof vom Blick war gerade noch daran einen Beitrag mit Rykka auszunehmen. Mit einem kleinen Grüppchen an Presse marschierten wir entlang der Strasse über einen Betonbogen an einer zu diesem Zeitpunkt noch leeren Restaurant-Terrasse. Schon bald überquerten wir einen der unzähligen Kanäle und wurden schon vom Velo Verleih erwartet.

Ohne Helm, was alle Teilnehmenden wollten, haben wir uns auf den Weg gemacht. Den fahrbaren Untersatz konnte jeder selbst wählen. Die mit Rock waren klar im Nachteil und wenn auch noch viel Gepäck mitgenommen werden musste war dies nur mit Einkaufskörbchen zu bewältigen. Etwas wackelig habe ich mich dann auf den Weg gemacht, bin bestimmt schon über ein halbes Jahr nicht mehr auf einem Drahtesel gesessen. So kurvten wir auf die gegenüberliegende Seite des Stadthauses von Stockholm, wo der offizielle Empfang der Delegationen am Sonntag stattfand. Dort erhielten wir die Möglichkeit mit Rykka ein paar Fotos zu schiessen. Danach musste eine Baustelle durchquert werden, jetzt machte es auch Sinn, dass unser Guide sich für ein Mountain-Bike entschieden hat. Über Kopfsteinpflaster schlängelten wir uns auf den Radwegen in Richtung Eurovisions-Village. Um auch etwas auf den Fotos zu sehen ausser zusammengekniffene Augen, musste ein schattiges Plätzchen gesucht werden. Da sich nicht alle einig waren, habe ich Peter Stutz von Radio Argovia noch ein paar Quotes gegeben. Schwupp und schon standen wir alleine da. Weder er noch ich haben verfolgt wohin sich der Rest bewegte.

 
Rykka auf dem Fahrrad vor der wunderschönen Kulisse des Stadthauses von Stockholm

Nach einer Irrfahrt und ein paar erfolglosen Anrufen habe ich Migu erreicht der mir den Standort durchgeben konnte. Durch diesen Lapsus haben wir jedoch die Live-Performance von Rykka verpasst. Aber so kann es gehen, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Rykka hat sich mit den vielen Kindern die um sie herumstanden noch unterhalten und Autogramme verteilt. Noch eine Runde weiter gab es dann weitere Interviews mit Rykka. Danach war es auch schon wieder Zeit zurück zum Fahrradverleih zu fahren und diese Stadtrundfahrt zu beenden. Mit neuen Einblicken und vor allem Sujets im Gepäck sind wir zurück zum Hotel gelaufen. Von dort aus jeder in seine präferenzierte Richtung. Ein schöner und origineller Medien-Termin ist zu Ende.
 
Mittwoch 11. Mai 2016
Donnerstag, 12. Mai 2016

Heute geht für die Schweiz um die Wurst – nicht Conchita. Leider hat sich mein Optimismus etwas gelegt. Ich glaube nicht mehr an einen Einzug ins grosse Finale am Samstag. Dies heisst nicht, dass ich unseren Song Schlecht finde, doch die anderen sich einfach noch besser, vor allem was die optische Umsetzung anbelangt und das Auge isst ja bekanntlich mit. Noch sind die Würfel nicht gefallen und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Um die Stimmung der Schweizer Fans einzufangen habe ich mich vor der Globen Arena positioniert. Lange musste ich nicht warten bis die ersten roten Fans einfanden. Sobald man auffällt ist auch die Presse und die Photographen nicht weit. Jeder will die verrücktesten Bilder haben. Und das ist bei diesem Zirkus nicht einfach die wirklichen Fans die sich total crazy verkleiden zu finden.

Trotz grossem Polizeiaufgebot vor der Arena, läuft alles friedlich ab. Die Ordnungshüter mussten nur einschreiten, wenn Personen zu nahe an der Arena ihre Tickets verkaufen wollten. Ein Geschäftsmodell, welches auch bei jeder anderen Grossveranstaltung zu beobachten ist. Doch so wirklich erfolgreich waren diese Verkäufer nicht. Verlangten sie zum Teil über 300 Euro pro Ticket.

 

Die Fangruppen sammeln sich zum Fototermin. Je verrückter die Aufmachung desto grösser die Anziehung der Fotografen. Auch die Schweiz hat sich in Pose gesetzt und lässt den Medien-Rummel über sich ergehen. Trotz verhalten/positiver Einstellung zum Schweizer Beitrag ist auch hier trotz toller Stimmung die Tendenz das Finale zu verpassen präsent.

 

Die Menschenmassen bewegen sich nun zügiger zu den verschiedenen Eingängen. Denn schon bald wird die grosse Show mit einem Mini Eurovisions-Musical by Petra Mede und Måns Zelmerlöw starten.
Freitag, 13. Mai 2016
Nach dem erneuten Ausscheiden der Schweiz im Semi-Final, geht es nun zu analysieren weshalb der Song, oder dir Performance das europäische Publikum und die Juries nicht überzeugen konnte. Dass von einem politisch abgekarteten Spiel ausgegangen werden kann, muss wohl in der Mottenkiste begraben werden. Hat die Schweiz den falschen Song nach Stockholm gesandt? War die Präsenz nicht ausreichend. Ganz klar kann gesagt werden, dass Rykka dem Publikum aufgefallen ist. Sei es durch die blaue Haarfarbe, ihr Kleid oder aber durch den nun schon legendären «Swiss toilet dance».

Haben die Verantwortlichen des Schweizer Fernsehen aus der Not eine Tugend gemacht – blaue Perücken im Green Room – oder einfach überspielt was nicht mehr zu retten war? Das Verdikt ist, die Schweiz bzw. Rykka hat es nicht ins Finale geschafft. Schade für die sympathische Sängerin, welche auch ohne den erwünschten Erfolg weiter an ihrer Karriere arbeiten wird. Schon bald wird eine neue Single veröffentlicht und im Herbst das Album. Danke Rykka, du hast alles gegeben, dass es nicht honoriert wurde soll dich jedoch nicht bremsen deinen Weg zu gehen.

Der Blätterwald in der Schweiz und auch auf den sozialen Netzen wurde eine richtige Kampagne eingeleitet. Von Stuhlgangakrobatik – hat das SRF keinen Choreographen – ist die Stilberatung in Sachen Kleider dem Sparhammer zum Opfer gefallen etc. Da stelle ich mir die Frage, warum stehen diese nun kritisierenden Menschen nicht schon vorher auf uns platzieren ihre Bedenken. Bashing ist aber immer einfacher als sich konstruktiv einzubringen. In einem Radio-Interview wurde ich noch gefragt ob wir nicht Lys Assia noch einmal antreten lassen sollen. So richtig ernstgemeint war diese Frage ja wohl nicht.

Da die Schweiz jetzt nicht mehr Teil des Wettbewerbs ist, freue ich mich erneut auf einen ausgiebigen Ausflug durch die Stadt, welche sich auch heute wieder sonnendurchflutet präsentierte. Ich habe auch deutlich das Gefühl, dass der Zustrom der Touristen anlässlich des Song Contests merklich zugenommen hat. Überall hört man die verschiedensten Sprachen und trifft gleichzeitig auf alte Bekannte. Auch vom Schweizer Club sind mittlerweile so ziemlich alle angekommen. Gesehen habe ich noch längst nicht alle, aber anhand der Facebook Posts ist eine Hundertschaft angereist. Mit denjenigen welchen ich sprechen konnte, war die Enttäuschung anzumerken. Kurz eingeknickt und wieder aufgestanden freuen wir uns auf das grosse Finale am Samstag.

Doch bevor ich mich auf den Weg in die Stadt mache absolviere ich noch einen Termin welcher in jedem Jahr ansteht. Das Treffen der Präsidenten der OGAE International im Euroclub. In einer dreistündigen Sitzung wurden Themen wie Mitgliederausweise, Kandidaten für das OGAE Netzwerk und auch Wahlen des Gremiums durchgeführt. Danach ging’s aber wirklich los und ab in die Stadt.


Foto nach dem OGAE Präsidenten-Treffen

Es macht wirklich viel Spass in den Gassen mit dem nordischen Charme zu schlendern. Ich bin keine Shopping-Queen und deshalb habe ich nur selten einen Stopp in einem Laden gemacht. Ein Kaufhaus hat gleich neben dem Eurovision-Village Schaufenster mit Musik ausgestattet. So kann man von Waterloo bis Heroes alles haben was angeboten wird. Beim Verlassen des Villages habe ich den Irischen Sänger Nicky Byrne mit seiner ganzen Familie getroffen. Er ist ebenfalls im Semi-Final gescheitert und gönnt sich nun ein Soft-Ice, welches er dann ebenfalls auf dem Asphalt parkierte. Eine Pechsträhne? Wenn man die Augen offen hat, kann man noch so oft einen der Kandidaten der 42 Länder in der Altstadt treffen. Wobei sich nicht grad jeder gerne bei seinem privaten Ausflug stören lässt, generell ist aber zu sagen, dass meistens ein Selfie drinliegt.

 

Am Abend haben wir uns zu einem Nachtessen mit Freunden verabredet. Vier Personen von escradio.com und Drei von eurovisionlive.com zusammen mit mir. In einem via TripAdvisor herausgesuchten Restaurant haben wir uns um 21:00 Uhr getroffen. Mittlerweile ist es auch schon ziemlich kühl geworden. Beim Eintreffen waren die Tische noch nicht frei. Wir setzten uns an die Bar bis wir an die Plätze verwiesen wurden. Etwas befremdend dann der Bestellvorgang. Machte uns doch der Kellner, noch vor dem Bestellen, darauf aufmerksam, dass wir als Gruppe von 8 Personen bitte nur 2 bis 3 verschiedene Menu’s bestellen sollen. Und das bei einer Karte die sehr übersichtlich gestaltet war. So haben wir uns auf eine Vorspeise geeinigt und auch der darauffolgende Hauptgang blieb bei zwei Varianten.


(Jack, Silva, Jens, Bernd, Mathias, Peter Ramón, Joerg und Ali)

Was hier auch noch zu erwähnen ist, dass die meisten Restaurants bereits um 21:00 Uhr die Küche schliessen, wenn man nicht reserviert hat und um 23:00 Uhr ist dann auch Lichterlöschen. Für eine Stadt die sich als Hauptstadt Skandinaviens betitelt nicht gerade Kundenfreundlich. Andere Länder, andere Sitten. Wir können damit leben, doch das Dessert wurde aus Zeitgründen gestrichen. Ein geselliger Abend mit einigen Anekdoten ging zu Ende. Die einen zum Taxi ins Hotel die anderen zu Fuss am Euro-Village vorbei in den Euroclub und ich machte mich mit der Tunnel-bana auf den Weg zurück in mein Hotel.
Samstag, 14. Mai 2016
Sonntag, 15. Mai 2016
 
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