Mittwoch, 13. Mai 2015 Heute werde ich den Tag mit einer Schifffahrt auf dem Donau-Kanal beginnen. Die "Blue Danube" wird uns für 1 1/2 Stunden auf dem Kanal rumschippern. Leider ist das Wetter heute nicht mehr ganz so schön. Zeitweise regnet es heftig. Trotzdem konnte ich die Fahrt geniessen. Bilder davon zu machen hatte ich keine Lust - denn Wien bei Sonnenschein ist doch viel schöner. Offeriert wurde auch noch ein Frühstücksbuffet, dies obwohl ich in meinem Hotel ja schon gefrühstückt hatte. Aber was soll's da nehme ich mir doch ein zweites Frühstück. Wer weiss wann es zu nächsten Mal was zwischen die Zähne gibt. Scherz beiseite, bei dem kulinarischen Angebot was Wien zu bieten hat, kein Problem etwas passenden zu finden.
Schade war auch, dass es zeietlich nicht gereicht hat bis hinunter zur Donau zu fahren, hätte ich doch, auch wenn das Wetter nicht so rosig war, gerne noch eine Kurve auf der Donau gedreht. Alles in Allem war dieser Ausflug sehr angenehm. Es hatte noch den Seiteneffekt, dass die Ungarische Delegation ebenfalls an Bord war. So konnte man Boogie noch etwas näher kommen, obwohl diese sehr gut von ihrem bärtigen Freund/Mann beschützt wurde.
Zurück am Schwedenplatz, kehrte ich zurück in meine Hotel um das Gepäck zu holen und mich in Richtung Stadthalle zu begeben. Heute mal via U4 und dann U6. Die Halle werde ich ja hoffentlich heute problemlos wiederfinden. Der Sicherheitscheck findet bei jedem Betreten der Stadthalle statt und gleicht mehr oder weniger exakt dem was man sich von Flughäfen gewohnt ist. Es liegt als an einem selber wie gut vorbereitet man dieses Prozedere über sich ergehen lässt. Ich meinerseits bin immer gut vorbereitet, den Gurt bereits abgelegt und alle elektronischen Gadgets im Rucksack verstaut, nur das Tablet und der Laptop separat. So macht man auch dern Sicherheitleuten nicht zusätzliche Arbeit.
Beim Eintreffen im Pressezentrum wurde schon die Probe von Irland übertragen. "Playing With Numbers" von Molly Sterling. Die Halle darf erst am Freitag betreten werden. Somit kann ich nur beurteilen was ich über den Bildschirm sehe. Viele der Interpreten, auch gestern, kamen sich auf der risiegen Bühne etwas verloren vor. Deshalb also nochmals Proben, damit das Feeling auf der Bühne adaptiert werden kann. Für viele Interpreten das erste Mal auf einer Bühne dieses Ausmasses und deshalb schon mehr Fremdkörper als Freund. Auch stellen sich nun die gesanglichen Qualitäten, die Song habe ich ja nur von Videos und den CD's gekannt, ganz anders da. Nicht gerade erschreckend, aber doch sassen nicht alle Töne dort wo man diese erwartet hatte.
Mit San Marino ist dann der Altmeister und Mr. Grand Prix Ralph Siegel wieder in Erscheinung getreten. Mit seiner Lichterkette "Chains Of Light" möchte er San Marino erneut einen Finalplatz bescheren. Früher oft für Deutschland und nun seit Jahren der Hofkomponist für den Kleinstaat in Italien. Wirklich posotiv hat sich Norwegen abgehoben. Beim ersten Durchgang noch etwas holprig, vor allem was die Backing Vocals angeht, kamm immer mehr Glanz aus. Der Zweite, hälftige Schweizer Beitrag beim diesjährigen Contest kommt aus Norwegen. Debrah Scarlett welche mehr Zeit ihres Lebens in Basel verbracht hatte und auch den Dialekt voll drauf hat, entpuppte sich in der Meet the Press Session als schlagfertig und humorvoll. Norwegen war mit seinen Protagonisten das Highlight des heutigen Tages. Auf eine Frage einer Medienfrau zu den Überraschungen welche sie noch im Köcher habe, meine Debrah soll ich Konfetti auf meinem BH zaubern? Das wollwollende Gelächter war voll auf Norwegischer Seite.
(c) Barry Cornewal
Mittlerweile ist auch das Schweizer Grüppchen zu einer Gruppe angewachsen. Einige sind schon seit letztem Samstag in Wien und nun werden es täglich mehr. So haben wir uns auch zusammen geschlossen und sind nach den Proben zu einem gemeinsamen Nachtessen in der Nähe der Stadthalle gelaufen.
Seid bitte ned bös liebe Wiener, aber die Bedienung in dem Restaurant in welchem wir waren, zeugte weder von Effizienz noch von Freundlichkeit und das Warten haben definitiv nicht der Berner erfunden;-). Die servierten Gerichte als sie dann eintrafen waren nicht schlecht, habe aber auch schon besser gegessen. Und die Warterei bis man endlich bezahlen konnte spottete jedem Marathon, okay nicht ganz vier Stunden, aber gefühlte 45 Minuten.
Mit mehr oder weniger gefülltem Magen machten wir uns dann in verschiedenen Richtungen auf den Weg unsere Wohnungen bzw. Hotels aufzusuchen. Die Tage sind lang und ein Opa ist ja auch kein Schnellzug. Wieder geht ein Tag voller Erlebnisse zu Ende und es werden derer noch viele folgen.