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Eurovision Song Contest


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update Baku

Eurovision Song Contest > 2012

Reisebericht und Impressionen
von Peter Ramón Baumann

Sonntag 13, Mai 2012

Ich bin zwar noch nicht vor Ort, trotzdem kann ich Euch ein paar Impressionen aus Baku liefern. Auf jeden Fall sind Gabriel und Ivan von Sinplus inlusive der Schweizer Delegation gut in Baku angekommen und konnten die ersten Proben in der neu erstellten Crystal Hall absolvieren. Die extra für den Song Contest erstellte Halle wurde auf einer Landzunge ins Kaspische Meer hinaus erstellt. Die Kristall ähnliche Einfassung erscheint am Abend beziehungsweise in der Nacht in der Farben der Aserbaidschanischen Flagge.



(Schweizer Delegation von der Crystal Hall - erste Pressekonferenz von Sinplus) (c) Fotos Michael Bachmann

Mittwoch, 16. Mai 2012

Um vier Uhr am Morgen startete in diesem Jahr das Abenteuer Eurovision. Nachdem wir uns in Basel getroffen hatten ging es per Tram in Richtung Flughafen, den Bus den wir im Brausebad bestiegen war bereits gut gefüllt und das Gedränge wurde noch schlimmer. Gut dass der Weg zum EuroAirport nicht so lang war. Und schon ging es los in Richtung London. Es wird ein sehr langer Reisetag denn der Aufenthalt nach dem kurzen Flug in London Heathrow wird über 4 Stunden dauern. Genug Zeit sich in all den zollfrei Shops umzusehen und nichts zu kaufen.

Nach einer Verspätung wurde unser Flug nach Baku angezeigt. Das Flugzeug war nicht sehr gut besetzt. Vor allem die Businessclass welche 32 Sitzplätze zählte war bloss mit 11 Personen belegt. Auch der Rest des Flugzeuges war nur mässig ausgelastet. Trotzdem schafften wir es in der nähe eines schreienden Baby's platziert zu sein. Beinahe 6 Stunden dieses Geschrei, und es bestätigte sich. Trotz Köpfhörer nervte dies gewaltig. Nur kleine Pausen erlaubten es uns wieder etwas zu entspannen. Nachdem wir die Karpathen überflogen hatten ging es eine Stunde weiter über dem Schwarzen Meer. Danach konnte auch schon der Sinkflug eingeleitet werden und langsam näherte wir uns dem Baku International Airport.

Die vereinfachten Visaformalitäten waren auch schnell abgewickelt, obwohl mir dort noch ein netter Mitreisender den Koffer umgeworfen hat und meinen linken Ringfinger in Richtung Westen verbog - aua. Noch schnell 60 Euro abgedrückt für das Visa, Geld am Automaten bezogen und zur Gepäckausgabe. Dort wurden wir auch schon vom Fahrer unseres Hotels in Empfang genommen.

Nach einer Stadtrundfahrt, so kam es uns wenigstens vor, erreichten wir das Hotel. Da mir noch kurz vor meiner Abreise mein immer gecancelled wurde, musste ich dann weiter. Doch leider konnte niemand ausfindig machen wo dieses Hotel ist, noch hatte jemand den Namen dieses Hotels gehört.

Ich machte mich mit meinem Gepäck auf die Reise nachdem der Receptionist jemanden ausfindig machen konnte. Doch dies stellte sich nachher auch als falsche heraus. Am Staxistand habe ich nach einem "London Taxi" gesucht, denn diese Fahrer sollten alle der Englischen Sprache mächtig sein. Weit gefehlt. Der Fahrer musste sich bei der Polizei noch Informationen holen. Der Polizist sprach englisch und konnte etwas weiterhelfen. Also ging die Fahrt los. Mir wurde immer etwas ungemütlicher, da es offensichtlich war dass er nicht wusste wohin er fuhr und die Gegend wurde auch immer etwas düsterer. Plötzlich stoppte er an einer Kreuzung und sprach einheimische an. Diese schienen da Hotel zu kennen. Also ging es weiter. Endlich war das Hotel in Sicht, glaubte ich. Doch leider wurde uns an der Reception gesagt es handle sich um ein anderes Hotel. Dieser Receptionist konnte wengstens erklären wo sich das gesuchte Hotel befindet. In der Tat fanden wir das Hotel nach ca. 1 Stunde Fahrt. Dort wurde ich schon erwartet, nicht das dies heissen würde das ich am Ziel war. Meine Koffer wurden von einem Mitarbeiter des Hotels entladen und in ein privates Auto umgeladen. Ich wusste ncht mehr wie mir geschieht. Plötzlich hörte ich jedoch meinen Namen. Das gab mir etwas Sicherheit, dass sie doch wussten wer ich bin und wohin ich sollte. Da es von diesem Hotel mehrere in Baku gibt, wurde ich noch einmal eine halbe Stunde in Baku rumgefahren. Gut das erste Taxi wurde vom Hotel bezahlt. Ich hätte mich auch gewehrt für diese Odysee noch zu bezahlen.

Endlich im richtigen Hotel angelangt, die Uhr zeigte schon gegen 2.00 Uhr am morgen. Nicht gerade den Start in die Eurovisionswochen wie ich sie mir vorgestellt hatte. Aber eben, andere Länder - andere Sitten. Auch habe ich mich in meinem Zimmer nicht mehr zurechtgefunden als plötzlich der Strom ausfiel.

Obwohl ich jetzt überhaupt nicht mehr wusste wo ich bin, habe ich mich zu Bett gelegt und gehofft, dass dieser Traum bald zu Ende ist.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Nach einer eher sehr kurzen Nacht und ohne Ende des Albtraums wachte ich in meiner neuen Unterkunft auf. Da der Abfluss meiner Dusche nicht funktioniert, habe ich schon vor dem Frühstück das Badezimmer unter Wasser gesetzt. Wie mache ich das an der Reception klar, am besten ich hole jemanden und zeige ihm die Bescherung, denn auch mit Händen und Füssen ist das schwer darzustellen und in Scharaden bin ich nicht sonderlich geübt.

Nach dem opulenten Frühstücksbuffet, es gab einen vorabgepackten Teller in welchem sich unter einer Klarsichtfolie folgendes verbarg. Eine Portion Butter, eine Portion Schokoladenbrotaufstrich, eine Portion Konfitüre, zwei Scheiben Tomate, drei Scheiden Gurke, zwei Scheibchen Geflügelwurst und ein gekochtes Ei. Dazu einen Tee und einen Orangensaft. Das dazu gereichte Brot hat auch schon bessere Tage gesehen. Daran muss ich mich wohl jetzt gewöhnen.

Mit einem vom Hotel organisierten nicht offiziellen Taxi, alter Fiat, wurde ich durch die engen Gassen mit Strassen deren Name sie nicht verdienten in Richtung Crystal Hall chauffiert. Es war sehr schwierig allen Schlaglöchern auszuweichen. Auch hatte sich der Fahrer nicht angegurtet, was bei seiner Fahrweise sicher von Vorteil gewesen wäre. Auf den Strassen in Baku gewinnt derjenige der mit viel Frechheit den Vortritt erzwingt.

Endlich war die Flagge von Aserbaidschan zu sehen. Somit musste ich gleich da sein. Weit gefehlt, der Fahrer machte noch eine Extrarunde. Gefährlich ist es hier vor allem, weil die Menschen unvermittelt auf die Strasse rennen um dieselbige zu überqueren. Geschafft, gezahlt und zu Fuss in Richtung des Akkreditierungsbüros. Hier ging es sehr fix, Pass zeigen und schon war der Badge gegen eine Unterschrift ausgehändigt. An der Crystal Hall vorbei auf der Landzunge hinaus ins Kaspische Meer. Am Eingang des Pressezenters geht es zu wie auf dem Flughafen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm.

Jetzt aber ab an die Proben. Montenegro eröffnet heute den Proben Reigen. Ich dachte mir auf der Bühne könnte "Euro Neuro" noch etwas dazugewinnen auch wenn mir der Song nun gar nicht gefällt. Wurde da wohl ein Land genötigt mitzumachen und zeigt nun seinen Unmut? Dafür ist der Wille zu Siegen bei Greta und Jonsi aus Island sehr stark zu spüren. Auch hat bei dieser Performance alles gestimmt und auch stimmlich sind Greta und Jonsi ebenbürtig und ergänzen sich hervorragend. Ein Song der sich nicht nur anzuhören sondern auch anzuschauen lohnt.



(Greta Salome & Jonsi aus Island - Eleftheria Eleftheriou aus Griechenland) (c) Photos EBU / Elke Roels)


Griechenland trumpft erneut mit viel Tanz auf. Nicht wirklich viel Neues, und die gute Eleftheria hat in der zweiten Probe so manche Töne nicht getroffen. Mit der Diaspora die Griechenland hat wird dieser Titel aber bestimmt im Final landen. Eine Zuschauerschar die nicht unbedingt am Handy fit ist würde sich über die Finalteilnahme von Anmary aus Lettland freuen. Doch mehr als das Lied gibt den anwesenden Journalisten das Outfit der ganzen Truppe zu reden. Albanien hat sehr viel gewonnen. Seit der nationalen Ausscheidung wo sich viele noch gefragt haben wie dieser Titel gewinnen konnte, macht er nun doch was her.

Rumänien zeigt sich frisch und unbeschwert. Eine farbenfrohe Truppe, denen es sichtlich Spass macht den Song zu präsentieren. Elemente wie der Moonwalk und das Trommelintro heben den ganzen Song doch schön von den anderen ab. Für mich klar ein Finalteilnehmer. Auch Applaus einheimsen konnten unsere Jungs aus dem Tessin. Dem Publikum scheint der Titel zu gefallen. Über die Chancen auf einen Finaleinzug gehen die Meinungen doch auseinander. Für viele zu Mainstream und ohne Überraschungseffekt. Andere wiederum sehen die Chance intakt das Final zu erreichen, da der durch und durch gestylte Auftritt der Jungs gut ankommt.

Nach der Schweiz hat sich Belgien, besser gesagt Iris auf die Bühne gestellt. Mit wenig, ja sehr wenig optischen Elementen gewinnt der Song "Would I ?" immer mehr. Zu flach uns eintönig kommt hingegen der Beitrag aus Finnland daher. Es könnte ein Tagessieger werden, aber auf der anderen Seite auch mächtig verlieren. Die sympatische Iris läuft aber stimmlich zur Hochform auf.



(Sinplus bei der zweiten Probe) (c) Photo EBU /Elke Roels

Mit Israel kam dann wieder etwas Schwung auf die Bühne. Izabo's mit deren Zeit "Time" konnten das Publikum wieder aus den Balladen holen. Noch etwas mehr Drive bracht dann San Marino mit dem Ralph Siegel Titel "The Social Network Song". Mir erzählte Ralph, dass er es sich so wünschen würde den Song Contest noch einmal zu gewinnen. Mit Lys Assia hätte es dies bestimmt geschafft, aber das Volk hätte sich gegen ihn entschieden. Er sieht seine Niederlage in der Schweiz vor allem darin, dass das ältere Publikum nicht anruft, ist aber davon überzeugt, dass der Beitrag welchen er für San Marino geschrieben hat dsa Potenzial hat das Rennen zu machen. Zeitgleich mit dem Börsengang von facebook, ist da vielleicht doch Kalkül dabei?

Mächtig gewackelt und geschüttelt wird auch in Zypern. Ivi bringt das Publikum zum mittanzen "La La Love". Dänemark machte den Abschluss und die meisten Anwesenden werden jetzt an die Party von Georgien im Euroclub gehen.

Ich werde mich weiterhin darum bemühen ein zentraler gelegenes Hotel zu finden, denn das stundenlange Pendeln braucht zuviel Zeit und die Parties gehen im Zentrum, Euroclub, ab. Und die Hürde einer beinahe stündigen Taxifahrt hält von Vielem ab.

Durch meine Intervention bei der Buchungsstelle wurde mir ein neues Hotel welches zentraler gelegen ist angeboten. Leider hat auch dieses keine Internet-Seite. So entschloss ich mich nicht an die Party von Georgien zu gehen. Ich machte mich mit den wenigen Angaben auf die Suche nach dem angebotenen Hotel Amber. Kein Taxifahrer kannte dies. Am Fountain Square hatte ich mindestens 10 Taxifahrer und Polizisten die mir versuchten zu helfen. Leider sprechen die meisten nicht englisch oder so schlecht, dass eine Verständigung unmöglich ist. Generell kann man sagen, dass die Taxi-Fahrer hoffnungslos überfordert sind. Zum Glück haben sich noch drei Studenten zu uns gesellt welche alle der englischen Sprache mächtig waren. Diese drei Jungs begleiteten mich erneut in das Hotel wo meine Kollegen abgestiegen sind. Wir erhofften uns dort am meisten Hilfe.

Die drei Studenten sind bei mir geblieben bis sich der sehr engagierte Receptionist, der Touristik und Sprachwissenschaften studiert, eine Lösung anbieten konnte. Als ich im Old City Inn ankam nahm ich an, dass er mich noch kennen würde, weit gefehlt es war sein Bruder der sich gestern so um mich bemüht hatte. Der organisierte Taxi-Fahrer hat es jedoch auch wieder geschafft, obwohl wir das Hotel bereits erreicht, legt er den Rückwärtsgang ein und fuhr rückwärts und auf halsbrecherische Weise die Strasse zurück, beinahe hätte er noch einen Fussgänger überfahren. Ich musste ihm den Fahrpreis kürzen weil der Zähler dank dieser unfreiwilligen Fahrt noch zwei Manats teuer wurde. Pech gehabt, aber wer so offensichtlch Mehreinnahmen generieren will ist bei mir an der falschen Adresse.

Im Amber Hotel angekommen, wollte ich erstmal abklären ob wirklich eine Reservation für mich vorhanden war wie die Buchungsstelle mitteilte. Und siehe da, niemand wusste davon. Gut bin ich am alten Ort nicht schon ausgezogen. Zum Glück hatte ich die Handy Nummer der Person und so konnte der Receptionist eine Abklärung tätigen. Und siehe da, plötzlich konnte mir das Hotel eine Zimmer anbieten. Nachdem ich noch mit dem Manager des neuen Hotels gesprochen hatte war alles in Ordnung, obwohl die neue Unterkunft um einiges teurer ist, wurde bestätigt dass die Zahlung okay sei. Um nicht noch am selben Abend ins alte Hotel zurückfahren zu müssen und wieder zurück, entschloss ich mich noch eine Nacht dort zu Nächtigen und erst morgen umzuziehen.

Bis der Taxifahrer welcher mich zum Hotel zurückbringen musste endlich am Ziel war vergingen gut und gerne 1 1/2 Stunden. Auch nach Mitternacht war auf den Strassen noch so viel los wie bei uns nicht einmal in der Stosszeit. Drängeln, Vortritt erzwingen etc. an der Tages- bzw. Nachtordnung. Etwas erleichtert aber noch nicht ganz beruhigt, legte ich mich schlafen.

Freitag, 18. Mai 2012

Ein letztes Mal das Frühstück einnehmen und dann abreisen. So war es auf jeden Fall geplant. Doch auch hier gingen die Meinungen noch auseinander. Der Hotel Manager forderte mich auf für die zwei Nächte bei ihm zu bezahlen, was ich refüsierte. Ich habe ihn freundlich aber bestimmt gebeten die Nummer welche ich hatte anzurufen um das zu klären. Dann war endlich alles klar. Ich sollte dem Hotel bloss noch einen Feedbackbogen ausfüllen und auch erwähnen, dass es nicht am Hotel an und für sich gelegen hat sondern an der Lokalität. Dies habe ich gerne gemacht, denn freundlich und hilfsbereit waren sie immer auch wenn das Ergebnis nicht immer dem Erwarteten entsprach.

Das Taxi organisiert, gings mit einer alten Karre mit zerborstenen Windschutzscheibe in Richtung Zentrum. Trotz den genauen Anweisungen wo sich das Hotel befindet musste auf der Strecke noch zweimal nachgefragt werden. Da der Taxifahrer nicht genügend Wechselgeld hatte habe ich halt auf 3 Manats verzichtet, hauptsache für mich war dass ich endlich angekommen war. Nicht wie gestern Abend noch abgemacht konnte ich gleich mein Zimmer beziehen und nicht bloss das Gepäck einstellen. Geschafft aber glücklich kann nun der Eurovision Song Contest in Baku beginnen.

Die Grossmutter-Truppe aus Russland hatte bisher den grössten Medienauflauf beschert. Ich habe mir die sechs Damen nicht so klein vorgestellt. Die kleinste ist wohl kaum grösser als einen Meter dreissig. Ihnen gelingt es bloss mit der Freude in ihren Gesichtern die Menschen mitzureissen. Man mag den Titel mögen oder nicht auf jeden Fall sind diese Klosterfrauen eine echte Bereicherung an diesem Contest.

Wohl am spektakulärsten ist die Show mit den Jedward's aus Irland. Mit einem echten Wasserspiel auf der Bühne schiessen die beiden hyperaktiven Zwillinge den Vogel ab. Hier wird der Titel "Waterline" textgenau umgesetzt. Die Iren möchten den Song Contest wieder auf die grüne Insel holen.



(Jedward aus Irland mit "Waterline")


Trackshittaz aus Österreich haben den Song "Woki mit deim Popo" mit Akkordeon und einer Teufelsgeige begleitet an der Pressekonferenz gesungen. Das Volk ging mit und hatte Spass. Auch wurdem die Anwesenden aufgefordet das typische Klatschen wie in Österreich der Brauch mit zu machen. Dies hatte jedoch mässig Erfolg. Ein Journalist aus Australien wollte wissen wie sich wohl eine australische Version dieses Songs anhören würde, Manuel ganz kool "Woki mit deim Känguruh", was die Meute zum Lachen bewegte.

Joan aus den Niederlanden mit ihrem Federschmuck auf dem Kopf mausert sich mehr und mehr zu einer Favoritin. Mit ihrer natürlichen Art und der markanten Stimme könnte sie es durchaus schaffen, dass wir nächstes Jahr in die Stadt der Grachten fliegen müssen. "You and me" annimiert gleich von Anfang an zum Mitsummen und Mitsingen.

Da der Probenplan über eine Stunde hängt muss ich jetzt gehen, ansonsten verpasse ich noch die Party im Euroclub welche von der Schweiz und San Marino ausgerichtet wird. Von der Halle nach Hause benötige ich nun nur noch 40 Minuten (Shuttle-Bus und Laufen). Leider sind bei den Shuttle-Bus Stopps keine ungefähren Zeiten angegeben. So kann es gut sein, dass man eine halbe bis 45 Minuten warten muss. So machte ich mich zu Fuss auf in Richtung Euroclub.

Sinpus performten Songs aus dem soeben veröffentlichen Album "Disinformation". Mit einer sehr professionellen Bühnenshow konnten sie das anwesende Publikum einsacken. Selbstverständlich durfte auch der Wettbewerbsbeitrag "Unbreakable" nicht fehlen. Ich werte diesen Auftritt an der Schweizer Party als voller Erfolg für Gabriel und Ivan.

Eher enttäuschend fällt das mein Urteil zu der Präsentation von San Marino aus. In einem Video-Contest konnten Reisen an das Münchener Oktoberfest gewonnen werden. Die drei Gewinner, die nach Meinung von Ralph Siegel die besten Bilder zum "The Social Network Song" gemacht hatten wurden präsentiert. Leider hat Valentina danach nicht einmal ihren Wettbewerb Song performt.

Im Euroclub kam auch nicht wirklich Stimmung auf, weil die Verantwortlichen wie damals in Russland nicht einsehen wollen, dass die Eurovisionsfans ihre Musik zum Tanzen haben möchten. So kam auch nur Stimmung auf wenn der DJ ein paar Song des Contest's spielte. Als Trackshittaz "Woki Mit Deim Popo" aus den Lautsprechern ertönte waren Lukas und Manuel nicht mehr zu bremsen. Sie stürmten die Bühne und performten im Vollplaybackmodus zu ihrem Song.

Da die Party etwas durchhing begab ich mich ins Untergeschoss um noch etwas zu Essen. Am Nebentisch hatte sie auch die Schweizer Delegation niedergelassen und sich kulinarisch gestärkt. Nur zwei Tische weiter waren die Tänzerinnen aus Österreich zu sehen. Später kamen auch noch Lukas und Manuel dazu. Eigentlich wollte ich danach den Euroclub verlassen, da ertönte doch endlich ein mir bekanntes Lied welches mich dazu bewog noch einmal in den Club zu gehen.

Die beiden Alpenrepubliken scheinen einen guten Draht zueinander zu haben. So kann man vor allem Ivan des öftern zusammen mit Lukas und Manuel sehen. Ist es die Sprache, dasselbe Ziel? Was auch immer die beiden Gruppen haben einen guten Draht zueinander. Da können wir nur hoffen, dass diese Freundschaft auch auf die Bevölkerung überspringt und trotz den unterschiedlichen Musikstilrichtungen der eine oder ander Punkte gegenseitig abfällt.



(Gabriel, Manuel, Lukas und Ivan) (c) Photo Michael Bachmann


Jetzt kam auch wieder etwas Stimmung auf. Auch die Tänzer von Eleftheria aus Griechenland waren vor Ort. Sie versuchten Lukas Pöchl ein paar Tanzschritte beizubringen. Ich war sehr erstaunt wie schnell er diese umsetzen konnte. Schweissüberströmt tanzte er und hatte sichtlich Spass an dieser Party. Leider dauerte der Eurovisionseinschub vom DJ nicht zu lange und so entschloss ich mich nach Hause zu gehen.

Da die Shuttle Busse zwar regelmäss unregelmässig verkehren und die dazugehörenden Fahrer keine Auskunft geben konnten machte ich mich zu Fuss auf den Weg via Zentrum zu meinem Hotel. Das Fazit des Tages ist. Sinplus konnte sich dank dieser Party noch besser präsentieren was sich hoffentlich auch auf das Voting vom Dienstagabend (bei Euch) Mittwochmorgen in der früh bei uns auswirken wird.

Samstag, 19. Mai 2012

Während das Wetter in der Schweiz noch nicht richtig weiss ob es nun Winter, Frühling oder Sommer sein soll, haben wir hier drückende Hitze die um die Mittagszeit an der Sonne direkt (Anzeige am Fountain Square) 44 Grad anzeigt. Am Schatten ist es da noch etwas angenehmer, obwohl geschwitzt wird auch hier. Baku liegt ja ungefähr auf demselben Breitangrad wie Madrid. Somit schon ein bisschen südlicher als die Schweiz. Das Klima ist sehr mediteran. Statt einer Jacke für kühle Nächte hätte ich besser noch etwas leichtere Kleidung eingepackt.

Heute werden noch die restlichen Semi-Final Teilnehmer des 2. Semi-Finals den zweiten Probendurchgang absolvieren und gleich anschliesend die Big Five und Aserbaidschan. Das Highlight des heutigen Tages wird aber mit Sicherheit die Opening Party sein. Das alljährliche "get together" aller Interpreten und Delegationen.

Da die Proben um mehr wie eine Stunde im Verzug sind, haben sich die meisten Anwesenden schon früh aus der Halle verabschiedet. Es sah zumindest aus dass es sich wieder einmal um eine Eröffnungsparty handeln könnte an der man gerne teilnimmt. Leider würden diese Hoffnungen arg enttäuscht. Die Delegationen durften bereits am 19.00 Uhr in den Euroclub, selbstverständlich über den roten Teppich, die anderen Akkreditierten erst ab 21.00 Uhr. Aber auch hier hat es nicht geklappt. Viele Delegationen sind erst nach 22.00 Uhr eingetroffen. Gut ich war auch nicht pünktlich am roten Teppich, aber ich bereute es nicht.

Obwohl mein Magen schon beinahe den Boden erreicht hatte, konnte ich an dieser Party kein kleines Häppchen finden welches wenigstens das grösste Hungergefühl unterdrücken konnte. Was waren das noch für Eröffnungsparties, wie zum Beispiel in Istanbul, in Kiew etc. Der Glanz dieses Anlasses ist in den letzten Jahren geschwunden. Auch kam an der Party nicht wirklich Stimmung auf. Zum Glück konnte ich "alte" Bekannte treffen und einen Schwatz abhalten. Das hat den Aufenthalt um sehr viel verkürzt. So konnte ich mich mit dem soeben eingetroffenen Sven Epiney unterhalten.

Meinen langjährigen Freund Alexandros Panayi konnte ich plötzlich in der Delegation von Belarus ausmachen. Da er sich in einem Gespräch befand wollte ich ihn nicht stören, doch was dann kam überraschte mich umsomehr. Plötzlich stoppte er seine Unterhaltung und kamm freudestrahlend auf mich zu. Es ist noch immer dieser herzliche Mensch den ich vor ca. 18 Jahren kennengelernt hatte. Durch ihn habe ich auch den wahren Grund der Disqualifikation der Gewinnerin in Belarus erhalten. Diese hatte die Wertung manipuliert, also nicht das Regime des Fernsehens, sondern sie selbst hatte sich das Grab geschaufelt, sie hätte für den Sieg wohl auch noch jemanden um die Ecke gebracht. Alexandros wird jedoch nicht auf der Bühne mit den "Litesounds" zu sehen sein, seine Stimme wird aber hörbar sein. Hintergrund Vocal Support würde ich das beschreiben.

Auch den Andi Knoll vom ORF habe ich wieder einmal getroffen. Auch er ist ein Wegbegleiter des Song Contests und für jeden Scheiss zu haben. Mit den Krachledernen Hosen und dem Karohemd macht er gerne auf volksverbunden und bodenständig, was er ja auch ist. So konnte ich mich durch die Interpreten, Kommentatoren etc. kämpfen und auch die Squaw aus den Niederlanden ist mir noch vor die Linse gehüpft. Dies gab mir die Möglichkeit meine Bilderinnerungen zu erweitern.

Die Photos habe ich auf facebook abgelegt.

Ganz besonders habe ich mich jedoch gefreut auch unsere Jungs, Gabriel und Ivan wieder zu treffen. Heute schaute sogar, dank Sven Sarbach - Head of Delegation Switzerland -, eine bildliche Dokumentation dieses Treffens raus. Es soll bitte auch niemand schockiert sein, sollte ich auch einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen wenn die Schweiz ins Finale kommt. Ich habe mit dem Hairstylisten gesprochen und er versprach mir das zu machen wenn Sinplus ins Finale kommt - auch wenn er dafür dann 5 Tage à 24 Stunden arbeiten muss. Nicht das jemand meint ich hätte einen Schuh/Fussfetisch entwickelt, aber ich musste die Schuhe von Larissa Tami unbedingt fotografieren, so ein Modell habe ich noch nie gesehen.

Noch immer war ich des Hungers geplagt und machte mich zusammen mit meinen Kollegen in Richtung Altstadt auf. Hoffentlich werde ich noch ein Restaurant finden in welchem man noch was kriegt. Zusammen mit einem Belgischen Fan bin ich dann zum MCDonalds gegangen, war das einzigste was noch offen hatte, und habe mich dort verpflegt zusammen mit 4 Kollegen aus Deutschland. Frisch gestärkt man ich nun die restlichen 15 Minuten bis zu meinem Hotel unter die Füsse.

Im Hotel habe ich noch gleich die Einladung welche ich von Ralph Siegel erhalten habe an seine Frau bestätigt. Und dann war Lichterlöschen.

Sonntag, 20. Mai 2012

Erneut empfängt uns der neue Tag in Baku mit drückender Hitze. Noch bevor ich mich nach dem Duschen abgetrocknet hatte war ich schon wieder nass. Einen Ruhetag wird nicht gekannt. Schon am Morgen in der Früh, konnte man Baulärm ausmachen. Es wird beinahe Tag und Nacht gebaut. Rund um die Halle werden noch Verschönderungen gemacht, Blumen gepflanzt, Plätze gewaschen etc. Baku will sich im besten Licht der ganzen Welt präsentieren.

Auf dem Weg zum Shuttle Bus bn ich noch Kollegen aus Deutschland begegenet. Nun konnte ich mein viel zu kleines T-Shirt gegen eines in meiner Grösse austauschen. Gleichzeitig wurde mir auch angeboten in deren Taxi zur Halle zu fahren, was ich nicht ablehnte. Zumal ich ja nicht wusste wie lange ich dann in der brütenden Hitze auf den Bus hätte warten müssen. Heute wurde mir auch noch mehr Bewusst wie die Sicherheit rund um die Crystal Hall stetig aufgebaut wird. Die Metall-Scanner für die Zuschauer sind bereits installiert. Ich nehme mal an dass man einige Stunden vor den eigentlichen Shows vor Ort sein muss, damit sichergestellt werden kann diese Kontrolle passiert zu haben bis man die Sitzplätze einnehmen muss.

Mit Ott Lepland wurde der Probenreigen heute eröffnet. Nicht zu erwähnen dass die Probe schon wieder gut eine Stunde später begann. Der sympatische Este mit der wunderbaren sonoren Stimme kann echt Gefühle mit seinem Lied "Kuula" rüberbringen. Sich selber nimmet es aber nicht so ernst. Der Kumpeltyp mit dem man Pferde stehlen könnte ist für jeden Spass zu haben. Unkompliziert meisterte er seine Pressekonferenz und nahm sich sehr viel Zeit noch Bilder mit den Fans zu machen. Danach gings dann los mit den Radio-Interviews. Die Anfragen dafür schienen kaum abzureissen und so mussten sich die Presse und Fans in einer sehr langen Warteschlange einordnen.

Wer einen Marathon gewinnen will macht am besten bei der Slowakei mit. Max ist ohne Unterlass von einem Bühnenende zu anderen gerannt. Wem Hardrock gefällt kommt bei diesem Titel "Don't close your eyes" auf seine Kosten. Sie Slowakei belegt im Voting im Pressecenter im zweiten Semi-Final noch immer den letzten Platz. Mal sehen wie weit der Geschmack der hier Anwesenden mit dem der Fernsehzuschauer und der Jury übereinstimmt.

Mit Tooji kam wieder einmal eine voll durchgestylte Show auf die Bühne. Die Performance gewinnt an Präsenz mit jedem neuen Durchgang. Da er zu den Ländern aus Skandinavien zählt ist ihm der Einzug ins Finale schon beinahe gesichert. Für Bosnien & Herzegowina Wird es eher knapp. Nach einer Pause wird Grossbritannien mit dem ältesten Interpreten der je an einem Song Contest teilgenommen hat, Engelbert Humperdinck, seinen zweiten Probendurchgang. Es ist ihm zu wünschen dass es besser gehen wird als in der ersten Probe.

Leider haben sich meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Engelbert hat zwar in der unteren Stimmlage die Töne noch getroffen. Je höher diese jedoch wurden desto mehr Aussetzer und Misstöne mischten sich in die Performance. Ob das am Final klappen wird? Oder ist seine Zeit abgelaufen. Nach Eurovion, gibt es ja schon Junior Eurovision, wird es bald auch ein Eurovision Senior geben ?

So nun muss ich mich auf den Weg machen. Ich will ja zu meiner Einladung bei Ralph Siegel nicht zu spät kommen. Ich freue mich auf diesen gediegenen Event.

In einem Ambiente wie wir uns das für die offizielle Eröfnungsparty erhofft hatten, zeigte sich der Saal im Monolit Plaza Hotel. Okay etwas kleiner dafür aber exklusiv. Ralph Siegel als Zeremonienmeister wies den Gästen Sitzplätze zu. Auf grossen Bildschirmen wurden Beiträge gezeigt mit welchen er in Zusammenhang gebracht werden konnte. Leider ohne den Originalton. Dies hätte noch viel mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In den fünften Stock des Hotels schien man nur mit zwei Aufzügen zu kommen. Die Bediensteten des Hotels waren bemüht die ankommenden Gäste einem diese Aufzüge zuzuteilen.

Ralph nahm es sich nicht alle Gäste persönlich mit Händedruck zu begrüssen. Punkt 21.00 Uhr wurde dann begonnen die Vorspeise einzudecken. Den gereichten Wein hat an meinem Tisch zu Auseinandersetzungen mit den Kellnern geführt. Da schien wohl jede zweite Flasche Zapfen zu haben. Ich kann das nicht beurteilen da ich ja keinen Alkohol trinke. Doof war auch, dass in den Wein der dann okay war, wieder Wein nachgeschüttet würde aus einer Flasche welche diesen unerträglichen Korkengeschmack hatte. So mussten die Gläser erneut ausgetauscht werden.

Der kleine grüne Salat mit Putenstreifen machte den Anfang des dreigängigen Menüs. Danach wurde Pasta in Form von Spaghetti an einer Crevetten- Lachssauce serviert. Als Unterhaltung wurden uns singende Kinder aus Aserbaidschan vorgestellt die Gemäss Aussagen von Ralph vielleicht die zukünftigen Eurovisions Stars aus Aserbaidschan sein werden. Und schon war Zeit für den dritten Gang des Menüs. Ein kaltes Steak mit Pommes Frites und einer rohen Gemüssegarnitur. Also hungern musste man an dieser Party von San Marino bestimmt nicht.

Erneut wurde der Weg nach Baku vorgestellt. Die meisten hatten dies jedoch schon an der Party der Schweiz und San Marino im Euroclub gesehen. Nichts desto trotz wurde diesen Bildern Aufmerksamkeit geschenkt. Ralph Siegel ist wohl der einzigste Komponist der so viel für die Eurovision gemacht hat. Als in den 80er, 90er Jahren die Zeiten in Deutschland vorbei war, machte er sich auf den Weg auch um Teilnahmen am Wettbewerb für andere Nationen, unter anderem auch für die Schweiz. Obwohl seine Titel, ausser "Ein bisschen Frieden" den Olymp nicht erklimmen konnten, hatte er aber kommerziellen Erfolg mit "Blue Johnny Blue"; Lass die Sonne in Dein Herz"; "Theater" und so weiter. Was international nicht auf's oberste Treppchen schaffte, war doch in Deutschland der Schweiz und Österreich sehr erfolgreich.

Nachdem allen Mitwirkenden der Delegation aus San Marino Präsente überreicht worden waren und eine Aserbaidschanische Musikgruppe aufspielte wurden auch schon kleine Süssigkeiten gereicht und ganz am Schluss der Party hat Valentina ihren Wettbewersbeitrag "The Social Network Song" vorgetragen. Danach wurde wie im Osten üblich die Bum Bum Bum Musik gespielet auf einem Dezibel-Level wo ich den Reissaus nehmen musste. Zurück in die Stadt zu kommen war aber auch nicht einfach, da das Hotel ja schon etwas ausserhalb lag mussten Taxis in rauhen Mengen organisiert werden. Somit konnte ich zusammen mit Deutschen Freunden und einem Österreicher ein Taxi besteigen welches uns zum Euroclub gefahren hatte.

Für mich war hier jedoch nicht Endstation. Zusammen mit Frank bin ich in Richtung Altstadt gelaufen und habe noch ein paar Bilder vom Maidentower, auf welchen diverse Sujets proiiziert wurden, gemacht. Doch dann ging's direkt zurück ins Hotel. Hier komme ich selten von ein Uhr am Morgen ins Bett. Und das ist nur der Anfang, denn am Dienstag wird es sicher 4 Uhr werden, weil wir das 1. Semi Final hier erst um Mitternacht starten können damit Zentraleuropa die Show live um 21.00 Uhr sehen kann.

Montag, 21. Mai 2012

Heute mache ich mir einen ruhgen Tag. Bei dieser Hitze hier angesagt. Ich werde mich nun da dir Proben vorbei sind, den Schönheiten der Altstadt von Baku annehmen und diese auch noch bildlich festhalten. Später werde ich den ersten Probedurchlauf am Stück in der Crystal Hall geniessen. Was nachher kommt, ich weiss es noch nicht. Ich lasse auch mich, wie hier schon oft, einfach überraschen.

Ein übles Ereignis ereilte mich als ich ein Bild von einem architektonisch schönen Gebäude machen wollte. Klar wusste ich dass es sich um das Innenministerium handelt. Ich lief ja auch schon oft daran vorbei. Am Tag mit Security bewacht und in der Nacht mit Maschienengewehren und blankgezogenen aufgesteckten Bayonetten. So postierte ich mich vor dem Gebäude, beobachtet von der Security, und machte zwei Photos. Was ich nicht bemerkt habe ist, dass hinter mir schon weitere Sicherheitbeamte standen. Diese drehten mir unsanft den Arm nach hinten (aua) und forderten mich auf die gemachten Photos zu löschen. Ich war für einen Moment im falschen Film. Ich war mir ja keiner Schuld bewusst. Wie man hier jedoch angepackt wird wenn man, aus Sicht der Verantwortlichen, etwas falsch macht. Erneut kein aufbauendes Erlebnis.

Danach machte ich mich auf den Weg in die Altstadt. Diese ist als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen. Sehr verwinkelt, aber eben nur ganz ganz klein. Dieses Bijoux verschwindet förmlich im Rest der aufstrebenden Stadt. Baku hat sehr viel investiert. Was nicht gefällt wird abgerissen und durch Neues ersetzt. Ich hoffe bloss dass es den Charme den ich trotzdem spüren konnte nicht verloren geht. Mein Ziel war der Maidentower. Ich wollte unbedingt dort hinauf. Da die Kasse ncht direkt vor dem Eingang platziert war wurde ich, bestimmt jedoch freundlich, zurückgewiesen. Für 2 ANZ (Manat) durfte ich dann den Jungfrauenturm betreten. Alles ist etwas handgestrickt. In den Tower kommt man ohne Probleme, wenn man jedoch Hochsteigen will muss das Ticket erneut gezeigt werden. Die Raumhöhen sind nicht kompatibel mit meiner Grösse.

Auf dem Weg nach oben zur Aussichtsplattform habe ich mir den Kopf zweimal gegen die Decke geknallt. Aber was soll's. Augen zu und durch. Endlich nach, ich habe die Treppenstufen nicht gezählt, war endlich der blaue Himmel über Baku zu sehen. Ich habe meine Kamera gezückt und ein paar Fotos geschossen. Liess mich auch noch von einem anderen Tourist vor dem Hintergrund Flame Tower ablichten. Was ich dabei nicht beachtet hatte ist, dass man sich nicht gegen die Plexiglasabschrankung lehnen sollte. Bei mir war der Sicherheitsbeamte noch kulant, einen Einheimischen wies er mit der mir nun auch bekannt forschen Art zurück. Dass er sich nicht noch eine eingefangen hatte wunderte mich. Somit hatte ich genug und wollte nur noch weg von diesem Ort.

Oh Wunder, während meines Abstieges schaute mir plötzlich ein sehr vertrautes Gesicht entgegen. Mary, welche mit dem RTS angereist war. Da ich ja sowieso nichts festes geplant habe, haben wir uns zusammengetan und sind erneut zur Aussichtsplattform hinauf gestiegen. Ansonsten gibt es ncht wirklich viel zu sehen im Maiden Tower. Das Beste ist wohl die Beleuchtung am Abend und in der Nacht. Als Mary, welche ihren Fotoapparat vergessen hatte mit dem Handy fertig geknipst hatte machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Schlendernd zogen wir an den Ausgrabungen und den ausgelegten Teppichen vorbei. Plötzlich hielt ein Elektromobil neben uns welches eine sehr kleine Fahrt durch die Altstadt anbot. Schnell entschlossen nahmen wir dieses Agebot für 2 AZN wahr. Auf der Reise erzählte mir Mary, dass es einen sehr schönen Hamam geben soll. Einen Tag konnten die Frauen gehen, den nächsten Tag war für die Männer reserviert. Kaum eingestiegen war die Fahrt auch zu Ende. In den öffentlichen Transportmöglichkeiten ist es hier Usus, dass erst am Ende, also nach Abschluss der Diestleistung bezahlt wird.

Bei dieser Hitze mussten wir unbedingt wieder etwas Trinken. Da wir auch noch einen kleinen Hunger verspürten, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Dies war auch schnell gefunden. Nachdem wir uns die Speisen erklärt haben lassen konnte bestellt werden. Es war nicht schlecht aber doch etwas ungewohnt. So unterhielten wir uns über unsere Reise nach Aserbaidschan während wir das Mahl zu uns nahmen. Da die Brücken der Sprache beinahe unüberwindbar waren wurden uns auch noch zwei Kaffee's serviert obwohl ich gar keinen Kaffe trinke und dies auch gesagt habe. Später waren die beiden Kaffee's aber trotzdem auf der Rechnung. Was soll's wir haben es dabei gelassen und gezahlt.

Mittlerweile war die Zeit schon etwas fortgeschritten. Mary, wollte unbedingt auf dem Boulevard zur Halle laufen. Ich hatte dies bis anhin nie gamacht, nahm den Shuttle-Bus, liess mich aber dazu überreden. Mit der Folge, dass ich nun mein ganzen Gesicht verbrannt habe. Ein leichtes Durchkommen war es auch nicht. Schon bald wurden wir wieder von der Security angehalten, da wir den Badge nicht offen getragen haben. Hätten wir den nicht mit uns gehabt wäre der Spaziergang am Kaspischen Meer schon kurz nach dem Start beendet gewesen. Eine Wohltat war es auch nicht, denn der Gestank am Ufer wegen der starken Verschmutzung war sehr gut zu riechen. Auch ein Blick ins Wasser zeigte und, dass es Oellachen hatte und leere Flaschen und Dosen die in dieser Kloake trieben. Wer weiss vielleicht ist dies bis am Samstag, wenigstens oberflächlich auch gereinigt. Denn Fassade ist alles. Mary konnte sich noch darüber amüsieren, dass plötzlich ein sichtlich mitgenommener Baum auf einem Bagger umplatziert wurde. Denn alles was nicht den Augen der Welt präsentiert werden soll wurde entfernt und durch Neues ersetzt.

Dienstag, 22. Mai 2012

Heute findet der grosse Flashmob statt, welchen ich nur durch Zufall miterleben wurde. Während des Essens in einem Gartenrestaurant fiel uns auf dass sich immer mehr Leute auf dem Fountain Square versammelten. Was ich nicht wusste ist dass das Team von Malta zu einem Flashmob aufgerufen hatte. Und siehe da die Jugend aus Baku ist eingetroffen. Hier die Impressionen inkl. Video des Flashmobs.

Heute Abend ist der grosse Abend für Sinplus. Drückt den beiden Tessinern die Daumen, dass sie es ins Finale vom Samstag schaffen werden. Mit viel Elan und Engagement werden sie ihren Song "Unbreakable" Europa vorstellen und auf möglichst viele Punkte hoffen. Statt der Flammen auf dem Flame Tower, werden nun die Flaggen aller 42 Länder proiziert. Grosse Kino, grosse Show.

Eine Show ohne Pannen wurde dem Publikum geboten. Mit der aktuellsten Fernsehtechnik wurde das 1. Semi-Final präsentiert. Oftmals mehr ein Werbespot für Aserbaidschan als ein Musikevent. Deshalb wurde bestimmt auch der sogenante Interval-Act bewusst aus der Azeri Folklore entnommen. Ich fragte mich warum es wohl drei Präsentatoren benötigt. Viel zu tun hatten sie mit der Präsentation der Abfolge der Lieder nicht zu tun. Eldar schien es zu gefallen einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen. Die versuchten Witzchen sind bei mir nicht angekommen. So konnten nach doch langen zwei Stunden die Qualifikanten bekanntgegeben werden.

Ins Finale haben es geschafft:
Island; Griechenland; Albanien; Rumänien; Zypern; Dänemark; Russland; Ungarn; Moldawien und Irland.

Ausgeschieden sind: Montenegro; Lettland; Schweiz; Belgien; Finnland; Israel; San Marino; Österreich;

Trotz einer perfekten Bühnenshow und gelungenen Umsetzung konnten Gabriel und Ivan das Publikum und die Jury nicht überzeugen. Es ist deprimierend, dass dieser Riesenaufwand letztendlich nicht belohnt wurde. Auch hätte ich viel lieber noch Lettland und Belgien im Finale gesehen. Wer sicherlich Punkte zu Lasten der Schweiz auf sein Konto buchen konnte war Ungarn. Dieser Song hat in vielem ähnliche Elemente, wie Styl und Präsentation obwohl die Schweiz hier noch meilenweit vor den Magyaren lag.

Ich hoffe die Jungs lassen sich nicht entmutigen und werden ihren Weg trotz Ausscheidens weiter gehen. Ich werde mir auf jeden Fall das Album "Disinformation" kaufen. Gefallen mir doch die daraus präsentierten Titel während der Schweizer Party ausnehmend gut. Eine neue Frisur werde ich nun auch nicht verpasst bekommen. Der Stylist von Sinplus wird nun bis zur Rückreise alle versprochenen Haartatoo's nicht machen müssen. Hoffentlich wird im nicht langweilig.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Für einmal nicht von der Sonne wachgeküsst und die Enttäuschung über das gestrige Ausscheiden in den Knochen beginne ich den Tag. Heute werde auch ich keinen vollen Terminkalender haben. Jetzt bleibt mir endgültig viel mehr Zeit mich mit der Stadt Baku und deren Umgebung auseinander zu setzen. Was in diesen Wochen etwas zu kurz kam. Selbstverständlich komme ich nicht um den Song Contest herum. Denn schon heute Abend werde ich am ersten Dress-Rehearsal teilnehmen um die Teilnehmerländer des zweiten Semifinal vom Donnerstagabend erstmals in einem Durchgang zu sehen. Ich hoffe, dass meine Ausbeute an Qualifikanten besser ausfällt als gestern.

Baku bewölkt mir Regen, das hatten wir bis jetzt noch nie gesehen. Da ich relativ früh aufstehe konnten ich dem Herunterprasseln der Regentropfen lauschen. Wo mögen wohl heute all die Menschen hingegangen sein die normalerweise Tag und Nacht auf den Strasse, Plätzen und Parks herumhängen? Vielleicht werde ich es herausfinden, bevor sich die Wolken verziehen und die Sonne den Regen getrocknet hat. Für die Schweiz ist das Abenteuer Eurovision Song Contest 2012 nun abgeschlossen, nicht aber für die Fans. Diese werden auch weiterhin dem grossen Final vom Samstag entgegefiebern.

Heute habe ich noch zwei Radiointerviews und dann werde ich ins Delegationshotel der Schweiz gehen. Mal sehen wie die Stimmung ist. Dort angekommen konnte ich gleich Ivan in der Lobby ausmachen. Er war voll und ganz damit beschäftigt Interviews via Handy zu geben. Auch eine Reporterin von 20 Minuten war vor Ort und hat ein Interview inkl. Video, am Tag danach, gemacht. Inzwischen ist auch der Vater der Jungs zu uns gestossen. Die Kellnerin fragte ihn wo seine "Brüder" wären, meinte dies wohl lustig, kam aber nicht so an, denn sie wollte bloss die Rechnung gezeichnet kriegen für die Konsumationen von Gabriel und Ivan.

Die Stimmung ist etwas gedrückt, was auch verständlich ist. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sich die Jungs bereits wieder etwas gefasst haben, obwohl das Ausscheiden von gestern noch in den Knochen steckt. Die Gerüchte bzw. nicht bestätigten Aussagen, dass weder Spanien noch Italien und Albanien am Televoting teilnehmen konnten (technische Probleme) schürte den Gedanken, es trotzdem geschafft zu haben, aber weil diese Stimmen nicht eintrafen das Resultat verfälscht ist. Was wir nun hoffen ist, dass es einen klaren Abstand gibt und nicht wegen einem Punkt das Abenteuer Baku beendet wurde.

Als der Stylist von Gabriel und Ivan erschien, lächelte er mir bereits zu. Nun muss ich dir kein Haartatoo schnitzen, dies obwohl er dies ganz gerne gemacht hätte. Er wäre vor allem auf die Reaktion von meinem Chef gespannt gewesen, wenn ich so am Mittwoch zur Arbeit gegangen wäre. Aber das hat sich erledigt - leider. Die Westschweizer Kollegen wollten heute noch einen Ausflug zu den brennenden Bergen machen. Eine "Mission impossible". Trotz bestätigter Buchung war zum vereinbarten Zeitpunkt niemand da die sie abholte. Und auch die Preise variierten immer mehr. Ich weiss nun nicht ob sie diesen Ausflug noch machen konnten, denn ich bin dann wieder meines Weges gangen.

Eigentlich wollte ich auch noch ein signiertes Album "Disinformation" für meine Nichte organisieren. Leider war Gabriel nicht mehr in der Lobby als mir Ivan die CD brachte. Wir sind nun so verblieben, dass ich das Album immer in meinem Gepäck habe, damit ich es wenn ich auf beide treffe die Widmung und die Unterschriften gemacht werden können. Ansonsten muss ich mal nach Losone gehen und dies nachholen lassen.

Mittlerweile ist auch die Sonne wieder aufgetaucht und es ist sehr tüppig. Erstmals zurück in mein Hotel um Sachen abzuladen und dann zur ersten Probe des zweiten Hablfinals. So wenigstens war es angedacht. Schweisstriefend bin ich in meinem Hotel angekommen. Begleitet von einem Azeri der mir unbedingt eine meiner Taschen tragen wollte. Leider sprach er nur sehr limitiert Englisch, ao konnte ich mich nicht gross mit ihm unterhalten. Auf jeden Fall begrüsste er mich mit den Worten: "Willkommen in der Diktatur". Ich habe ihm dann noch ein Trinkgeld für seine Dienste gegeben und schon war er auch wieder weg.

Im Hotel schnell geduscht und auf den Weg gemacht. Stop - so schnell ging's dann auch nicht. In der Lobby wurde ich von den drei Receptionisten aufgehalten, welche mich noch viele Dinge fragen wollten. Auch erfuhr ich durch sie noch einiges mehr was hier in Baku im Vorfeld des Eurovision Song Contest abgelaufen ist. Nicht alles sehr schön. Auf jeden Fall geben sie der Crystal Hall eine weit längere Lebensdauer, da diese von Deutschen und Schweizern erbaut sei, als den aus dem Boden gestampften drei türmigen "Flame Tower" welcher von Chinesen und anderen billigarbeitskräften aus dem fernen Osten erstellt wurde. Einer dieser Türme muss noch einmal abgebrochen werden, da er den Sicherheitsbestimmungen nicht entspricht. Welchen genau konnte man mir bis anhin noch nicht sagen, die Meinungen gehen da noch auseinander. Es war so beeindruckend und interessant, dass ich nun mein Vorhaben das erste Dress Rehearsal anzuschauen kippen konnte.

Da ich aber noch etwas bei mir hatte, was ich meinen zwei Kollegen bringen wollte, machte ich mich auf den Weg ins Old City Inn. Danach habe ich meinen Abend noch mit Herumlaufen in der Altstadt und dem Fountain Square verbracht wo ich etwas später auch noch gegessen habe. Ich war bereits fertig als meine Kollege im selben Restaurant auftauchten um auch zu Essen. Da ich nicht in den Euroclub gehen werde, habe ich mich verabschiedet und bin durch etwas düstere Quartiere, solch edie noch nicht auf Hochglanz poliert wurden, ind Hotel zurückgelaufen.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Das Hotel füllt sich mehr und mehr, was auch am immer grösser werdenden Frühstücks Buffet zu erkennen ist. Leider ist der Frühstückraum noch immer viel zu kühl und überall zieht es von der starken Klimaanlage. Obwohl das Buffet immer grösser wird, hat es selten Butter und normales Brot. Dies wird einem aber auch Nachfrage so gar persönlich gereicht. Schon gestern ist mir eine Familie, Mutter, Vater und die Zwillingssöhne aufgefallen. Heute habe ich diese mal angesprochen um zu erfahren wann si eangekommen sind und woher sie kommen.

Die Familie kommt aus den Niederlanden und alle sind voll angefressen vom Eurovision Song Contest. Seit sie diesen 2008 in Belgrad besucht haben sind sie immer mit dabei. Da kann keine Hürde zu gross sein, meinte der eine Sohn. Die Mutter hält Alles und Alle fotografisch fest. So musste ich auch noch vor die Linse. Ganz überzeugt sind sie jedoch vom Holländischen Beitrag nicht, er wird als Wackekandidat bei ihnen gehandelt. Der Aufenthalt hier in Baku gefällt ihnen sehr gut und auch sie finden die Menschen hier extrem freundlich und zuvorkommend. Nicht zu fragen ob sie den Abend in der Halle verbringen werden, das ist doch klar. Sie wollen ihre Joan unterstützen. Ich habe noch selten ein Familienclan in dieser Konstellation an einem Song Contest getroffen. Es ist jedoch schön zu sehen, dass auch über Generationen dieser Event seine Attraktivität hat.

Freitag, 25. Mai 2012

Heute geht es erneut in die Stadt. diesmal zu den Flame Towers. So schlenderte ich durch die Altstadt bis zur Metro-Station welche sind gleich vor der Stadtmauer befindet. Noch zwei Strassen überquert und dann mit dem Funiculaire hinauf auf den Hausberg. Soll ich mich wirklich anstellen. Ich sehe doch viel mehr wenn ich die noch nicht ganz fertig gestellte Treppe hinaufsteige. Trotz der Hitze und der starken Sonneneinstrahlung habe ich mich aufgemacht. Die Stufen habe ich nicht gezählt bin aber schön verschwitzt oben angekommen.

Unterwegs wurde mir noch von einem Security ein eiserens Tor geöffnet zu einem "Open Air Theater". Danach noch ein paar Stufen durch den kleinen Pinienwald. Und nun steht man vor dem "Flammen Turm". Dieser ist noch immer im Bau, was von der Stadt aus nicht gesehen wird. Die vierte Flamme ist noch immer im Bau. Gleich neben diesem futuristischen Bau eine Moschee und viele Gräber zum Gedenken an die Gefallenen.

Die Aussicht hier ist schön, man kann einen Grossteil der ganzen Stadt überblicken. Ich war dran Fotos zu machen als ich einen Anruf erhalten habe. Marie hat sich bei mir gemeldet und möchte, so ich denn Zeit hätte, wieder zusammen mit mir die Umgebung unsicher machen. So verabredeten wir uns an der Bergstation des Funiculaire". Sie war ja noch immer in der Altstadt. Das Warten gab mir die Zeit noch einige Fotos zu machen. Noch eine kleine SMS und ich wusste im nächsten Zug wird sie sein. So erkundigten wir die Umgebung und Marie hatte plötzlich die Idee, dass wir doch das Drehrestaurant im Fernsehturm besuchen könnten.

So nahmen wir das zum Teil unwegsame Gelände unter die Füsse. Die meisten liessen sich herchauffieren, nicht so Marie und ich. Am Haupteingang des Azeri Fernsehens zeigt man uns welchen Weg wir hätten nehmen sollen. Also ging es wieder etwas zurück, noch einmal eine klärende Frage an einen Security, und schon standen wir vor dem Gebäude. Dort wurden wir von einem freundlichen Herrn in Empfang genommen. Um auf den Fernsehturm zu kommen, musste auch hier ein Metalldetektor durchlaufen werden und die Taschen wurden auf Gegenstände kontrolliert.

Nun führte uns eine Dame weiter. Da fallen einem beinahe die Augen aus dem Kopf. Vom Gebäude vor dem Fernsehturm bis zum bis zum Aufzug desselbigen erwartete uns ein Gang aus Marmor, schön beleuchtet und geschmackvoll dekoriert. Da mussten natürlich auch noch Bilder gemacht werden. Und dann begleitet von einem Liftboy ab in die 27igste Etage hinaus zum Drehrestaurant. Dort konnten wir auf einem Sofa Platz nehmen. Bevor wir hier etwas bestellten wollten wir uns über die Preise einen Überblick verschaffen. Sicherlich teurer als in der Stadt aber doch noch bezahlbar entschliessen wir uns etwas zu bestellen um die Aussicht bei Wasser und Salat geniessen zu können. Während des Essens wurden wir sogar manchmal in Wolken eingehüllt. Ansonsten hatten wir einen schönen Rundumblick auf Baku und das Umland.

Plötzlich bemerkten wir, dass Lys Assia an uns vorbeiging. Begleitet von einem Guide und zwei Personen lief sie zwei Runden im Drehrestaurant. Plötzlich wurde sie auch noch von anderen Anwesenden entdeckt. Da gab es nun kein Entrinnen mehr. Geduldig liess Frau Assia Fotos mit den Fans machen. Marie hat auch ein Bild von mir und Lys Assia in dieser Höhe geschossen. So habe ich erneut eine Erinnerung, dass ich Lys Assia in Baku getroffen habe. Nach einem Kaffe gings dann wieder 27 Etagen mit dem Lift runter auf den Boden der Realität. Noch einmal duften wir den schönen Gang durchschreiten. Auch die Aussicht auf der Terrasse war schön. Eine Gartenanlage mit viel bunten Blumen und Sichtmauerwerk.

Da wir beide noch nie Metro gefahren sind hier in Baku war dies nun unser nächstes Ziel. Aber zuerstmal wieder runter vom Berg. Eigentlich wollten wir das Funiculaire nehmen, da jedoch so viele Menschen anstanden, haben wir uns dazu entschlossen die Stufen der Treppe neben dem Geleise, wo diese schon vorhanden sind, zu nehmen. Dann links hinein in die Altstadt, beziehungsweise vor die Altstadt. Hier wurde auch ein kleiner Markt aufgebaut. Schnuppern ja, kaufen nein. Aus der Ferne hörten wir plötzlich den Gewinner Song des letztjährigen Song Contest's "Running Scared" von Ell und Niki. Sie waren nicht persönlich anwesend aber auf einer eigens für den Anlass aufgestellten Bühne gaben drei Sänger einige Kostproben.

Gut hat Marie den Reiseführer etwas genauer gelesen als ich. So hatten wir die Möglichkeit zu profitieren, dass jemand für uns die Fahrt mit der Metro bezahlt hat. Die meisten Menschen hier besitzen eine Karte für die Metro die soviele Fahrten geladen haben, dass man, und das ist kein Betteln, schon eine Fahrt abhaben kann. So bezahlte eine nette junge Dame unsere beiden Fahrten. Von der Station Altstadt bis zur Station 28ter Mai. Unser Ziel war es den Hauptbahnhof zu besuchen. Nachdem wir die Metro verlassen hatten, waren wir schon etwas enttäuscht, nicht wegen der Metro sondern weil da im Bahnhofsgebäude nicht slos war. Obwohl hier über 2 Millionen Menschen leben, war der Bahnhof beinahe ausgestorben.

Wir liessen es uns jedoch nicht nehmen zu den Geleisen zu gehen um doch noch einen Blick auf das Rollmaterial zu werfen. Endlich haben wir die 3 Geleise gefunden. Auf einem Stand ein Schlafwagen wer fix nach Tsibili angeschrieben war. Beim andern konnte ich nicht ausmachen was die Destination ist. Also viel zu sehen gab's da nicht.

Auch wenn man nicht immer das gesehen hat was man gesucht hatte, oder eben in anderer Ausführung ist die Zeit doch schnell vergangen. Noch einmal in die Metro. Diesmal bezahlte ein älterer Herr unsere Fahrt. Wir beide wollten nun an die Stationen zurückfahren welche unseren Hotels am nächsten lagen. Also machte ich mich auf der grünen Linie und Marie auf der roten Linie auf um zurückzukehren. Dass der einfahrende, in grün gehaltene, Zug nicht die grüne Linie andeckte merken wir unabhängig voneinander beim Verlassen der Metro. Ich bin am Ziel von Marie angelangt und sie bei meiner Station. Getroffen haben wir uns dann wieder während wir, dann doch zu Fuss, in die entgegengesetzten Richtungen zu unseren Hotels liefen. Es gibt hunderte von Möglichkeiten Strassen bzw. Gehsteige zu benutzen. Wir beide haben es in den letzten Tagen immer wieder geschafft, ohne dies zu vereinbaren, zu treffen.


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