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Eurovision Song Contest


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Eurovision Song Contest > 2011

Reisebericht und Impressionen
von Peter Ramón Baumann

Sonntag 1, Mai 2011

Neues Jahr - neues Spiel. Ich hatte mich bereits am Samstagabend nach Aesch (BL) begeben um am Sonntagmorgen zeitig den Weg nach Düsseldorf unter dir Räder nehmen zu können. Nach einer kurzen Nacht ging's dann endlich los, das Abenteuer Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf. Zum ersten Mal seit ich an die Grand Prix reise nicht fliegen und auch nicht mit der Bahn. Wer würde es glauben aber das Gepäck von drei Personen für 14 Tage kann man auch in einem VW Polo unterbringen. Gut, der Komfort leitet ein bisschen, jedoch nicht die Freiheit soviel mitzunehmen und auf das Gewicht der Koffer achten zu müssen - Freiheit pur!
Nach gut 5 Stunden mit einem kleinen Zwischenhalt, haben wir unser Appartment erreicht. Wir wurden herzlichen Empfangen und auch mit den wichtigsten Informationen ausgestattet um sich gleich daheim zu fühlen. Nachdem wir unser Gepäck in der Wohnung verstaut hatten, ging's gleich los in Richtung Halle. Ein unübersichtliches Chaos erwartete uns was das Parkieren vor der Halle anbelangte. Wir brauchten beinahe so lange um endlich einen uns zugewiesenen Parkplatz zu finden, wie der Weg von der Wohnung zur Halle. Somit haben wir auch gleich beschlossen uns in Zukunft, das heisst für die beiden Wochen, den öffentlichen Verkehr zu benutzen.
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden im Vergleich zu Oslo wieder auf das Niveau von Moskau hochgefahren. Nach der Entgegennahme meiner Akkreditierung, welche mir von einer im Aargau eingeheiratenen Deutschen Frau übergeben wurde, ging's ab ins Abenteuer. Taschenkontrolle als würde man im Flughafen einene Flug antreten oder aber auf der Such nach einem Terroristen sein. Aber was soll's für den Songcontest nimmt man auch dies in Kauf. Mein Ziel für heute war es die Proben von unserer Anna Rossinelli mitzuerleben, da wir ja nicht am Morgen bei den ersten Proben dabei waren musste das drin sein.
Mit Arena's in dieser Dimension habe ich so meine Bedenken, da ich 2001 in Kopenhagen nicht so begeistert vom Parken Stadion war. Hier in Düsseldorf ist das mit der Bühne besser gelöst und die Interpreten sind mit dieser Aufstellung auch viel besser mitten im Geschehen. Man kann die Interpreten hautnah erleben. Die ganze Halle ist in eine Bühne umfunktioniert, das heisst auch das Publikum wird einen grossen Teil in die Shows einbezogen. In dieser Dimension verliert sich der Hauptpunkt der Aktion etwas. In einer leeren Halle kann man sich das jedoch noch nicht so gut vorstellen wie's dann live aussehen wird.
Am Bühnenrand konnte ich die Bassgeige von Georg ausmachen und konnte auch Manuel und natürlich Anna erspähen. Bereit die ersten Proben auf dem grossen Teller, ich wage die Bühne so zu bezeichnen, zu betreten. Im Glitzerkostüm welches sehr viel Beinfreiheit zeigt installierte sie sich auf der Bühne. Nach einer Tonprobe ging's los zum Halbplayback den Song zu präsentieren. In mehreren Durchgängen konnten sich die Drei an die Bühne gewöhnen.



Vor Sternen und Wolken und Seifenblasen präsentiert die stimmgewaltige Anna ihren Song.


Die anschliessende Pressekonferenz hat nicht wirklich viel hergegeben. Fragen wie David Klein die Gruppe entdeckt hat, wie sich ihr Leben seit dem Gewinn der Schweizer Vorentscheidung verändert hat, und die Frage aller Fragen was Anna machen würde wenn sie den Contest gewinnen würde. Anna, George und Manuel haben in gewohnt freundlich sympatischer Art die Fragen beantwortet und zum Schluss gab's "In love for a while" noch unplugged. Ganz ohne Mikrofon und technischen Schnickschnack präsentierte Anna den Song und erntete dafür sehr viel Applaus. Nach Abschluss der Pressekonferenz konnte die Presse noch Fotos schiessen und die Fans stürzten sich Haufenweise auf die schöne Baslerin. Jeder wollte ein Bild mit ihr und ihren Bandkollegen Georg und Manuel. Eines ist auf jeden Fall zu sagen, dass Anna und die Jungs ein sehr positives Echo für die Schweiz hinterlassen haben. Professionell bescheiden und vor allem charmant und sympatisch.



Anna und Georg bei der unplugged Darbietung bei der Pressekonferenz

Nach dem Nachtessen im Eurocafe sind wir gleich im Euroclub geblieben und haben uns mit Songs von heute, aber auch mit bekannten Songs auf Eurovision eingestellt. Es wurde viel getanzt und getrunken. Die Stimmung war sehr gut. Die Veranstalter haben am ersten Abend nicht mit so viel Besuchern gerechnet, konnten den Andrang aber gut bewältigen. Im ganzen Getümmel konnte ich noch Paradise Oskar der Vertreter Finnland's entdecken. Klar dass die Anwesenheit des blonden Sängers nicht lange unbemerkt blieb. Schon bald wurde er von Fans umzingelt und nach Fotos gebeten, für welche er sich auch gerne zur Verfügung stellte. Entgegen meiner Gepflogenheiten bin ich zusammen mit meinen Kollegen kurz nach 1.00 Uhr mit den Zügen, welche übrigens Tag und Nacht verkehren, nach Hause gefahren.

Montag, 2. Mai 2011

Nach einer kurzen Nacht ging's zum Glück nicht ganz so arg früh wieder los. Da wird doch etwas ausserhalb wohnen, kann man bequem langsam in der S- bzw. U-Bahn erwachen. Düsseldorf zeigt sich erneut im Sommerkleid. Blauer Himmel und schön warm, wäre da der Wind nicht der die schon frühlingshaften Temperaturen etwas abkühlen. Schnell am Hauptbahnhof noch etwas Verpflegung eingekauft und weiter mit der U78 in Richtung Messe/Arena.
Beim Betreten der Halle hat's heute aber mächtig gepiepst. Gestern gar nicht und heute gleich so arg, dass ich mich noch einer kleinen Leibesvisitation unterziehen musste. Letzendlich war es doch bloss die Gurtschnalle die mich aufgehalten hatte. Und schon ging's wieder los ins Gewühle. Heute sind schon merklich mehr Betrieb im Pressezentrum. Dadurch dass dies jedoch sehr grosszügig angelegt ist fühlt man sich jedoch nicht eingepfercht.
Mit Malta eröffnete heute ein sehr bunter schriller Vogel den Reigen der 10 Beiträge die sich heute vorstellen, besser gesagt proben. Komischerweise hatte ich vielfach den Eindruck, dass die Live-Performances der Teilnehmer von heute nicht annähernd die Qualität hatten welche mir von den Studio CD's bekannt ist.
Vor allem das hochfavorisierte Ungarn konnte nicht überzeugen, dasselbe Schicksal ereilt auch Griechenland. Loucas Yiorkas hat eine wunderbare Stimme, doch irgendwie kann ich wie auch viele meiner Kollegen hier mit dem Stereo Mike nichts anfangen, diese Abwechslung bräuchte in Sachen Rap bräuchte wohl niemand. Hingegen ist der Hintergrund welcher zu "Watch my dance" eingeblendet wird phänomenal.
Ob man Portugal nun gut oder eher scheiden findet ist Geschmacksache. Auf jeden Fall haben die wirklich Spass. Die Pressekonferenz war mehr ein Singen und Performen als eine Frage- Antwortspiel. Die Frage die sich mir zu diesem Beitrag stellt ist, kann dieser Song überzeugen wenn man den bloss einmal sieht/hört. Mehr als überrascht hat auch der Sänger aus Aserbaidschan Eldar der beinahe ohne Akzent Hochdeutsch spricht und diese Sprache auch sehr gut zu verstehen scheint. Wieder einmal viele neue Eindrücke gesammelt ohne dass ein Skandal aufgedeckt wurde.
Am Abend machte ich mich erneut auf den Weg zum Eurocafe. Schon von aussen konnte ich durch's Fenster erkennen, dass Alex von Russland die Leute mit einer Performance auf dem Schanktisch unterhielt. Wäre diese Vorführung noch länger gegangen hätte man Alex sicher noch nackt bewundern können. Dieser sich offen und aufgeschlossene gebende Russe knutscht sowohl Frauen wie Männer ungehemmt ab. Zwischendurch oder doch eher zur Hauptsache hat er sich aber dem heimischen Getränk Wodka hingegeben. Er ist aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich geworden, sondern verzauberte alle mit seinem Charme. Ich konne auch nicht wiederstehen und habe ihn um eine Photo gebeten.


Hier mein Bild mit Alex Sparrow (Teilnehmer Russland mit - I get you)


In Verlaufe des Abends konnte man noch einige Interpreten entdecken. Ausser dem omipräsenten Russen, war auch Emmy aus Armeninen, Paradise Oskar aus Finnland, Glen Vella aus Malta und Georg und Manuel von Anna Rossinelli aus der Schweiz im Club anzutreffen. Erneut ein vergnüglicher Abend welchen ich kurz nach Mitternacht beendete um meine Fahrt in die Pampa antreten zu können.


Dienstag 3. Mai 2011

Erneut werden wir in unserer Sousterrain-Wohnung von der Sonne wachgeküsst. Einfach genial dieses Wetter. Bleibt zu Hoffen dass dies noch die ganzen zwei Wochen anhält. Heute werden wir einen neuen etwas kürzeren Weg zur Halle ausprobieren. Dafür müssen wir zwar einmal mehr Umsteigen können aber, wenn die Anschlüsse klappen, bloss noch etwas mehr als 30 Minuten aufwenden.
Nachdem wir uns mit Verpflegung eindeckt haben, welche ich wie immer in meiner Mundart bestellt habe, was meine Kollegen amüsierte, ging es ab zur Bushaltestelle. Wir haben das Durchschnittsalter in diesem Bus gewaltig nach unten korrigiert, was nicht heissen will dass ich mir nun wie 20 vorkomme. Es machte jedoch eher den Anschein als würden wir uns auf einer Kaffeefahrt mit Rentnern befinden. Fehlte bloss noch dass jemand Heizdecken angepriesen hat. Die Einsparung ist jedoch markant und deshalb werden wir wohl auch in Zukunft diese Reisevariante wählen.
Moldawien fällt in diesem Jahr weniger durch einen genialen Song auf. Deshalb haben die Mitglieder der Gruppe Zdob si Zdub welche bereits im Jahre 2005 ihr Debut auf der Eurovisions Bühne in Kiew gegeben haben diese Monster-Mützen aufgesetzt. Antennen wie sie meinen welche die guten Strahlen eingefangen werden können. In Zeiten von Fukushima nicht gerade ein gutes Omen mit Strahlen zu versuchen die Welt zu überzeugen. Einzig mit dieser Aufmachung werden die Moldawier in der Erinnerung bleiben, da sie sich definitif vom Rest absetzen werden.


Zdob si Zdub - Moldawien


Die wohl am meisten beachtete Pressekonferenz war die von Schweden. Obwohl der Sänger Eric Saade auf der Bühne alles andere als Alles gab. Bei den meisten Probedurchgängen schonte er seine Stimme. Er ist im Moment mit Aufnahmen seines neuen Album's "Saade" beschäftigt wie er uns an der Pressekonferenz mitteilte. Gerne würde er auch im Libanon, er ist Halblibanese, auch eine Karriere aufbauen, konzentriert sich aber erstmals auf seinen Heimmarkt Schweden und möchte den auf ganz Europa ausweiten. Ein besonders gutes Verhältnis scheint er jedoch nicht mit Carola zu haben. Denn zu seinen Eurovisions Favoriten gehört sie nicht, das hat er auch deutlich zu verstehen gegeben.


Eric Saade - Schweden

Eine sehr schöne Präsentation lieferte der Zypriot Christos Mylordos ab. Er war der erste bekanntgegebe Teilnehmer zum ESC 2011. Und was die zypriotischen Fans geschafft haben lässt sich sehr gut an. Für einmal geben die Fans den Ton und auch den Text an. Zwei Eurovisions-Fans haben nämlich den Titel komponiert und getextet. Sie haben die Jury des Cybc übezeugen können und haben auch namhafte Komponisten hinter sich gelassen. Etwas was wohl eher selten vorgekommen ist in der Geschichte der Eurovision. Der sympatische junge Mann verfügt über eine sehr schöne Stimme die er auch gekonnt für diesen eher romatisch rührseligen Titel einsetzt. Wie jedes Jahr wollte ein Journalist aus der Türkei die Meinung von Christos zum Konflikt Türkei/Zypern kommentiert haben. Ganz professionell hat der 20 jährige entgegnet, dass er zum Eurovision Song Contest gekommen sei um an diesen friedlichen Sängerwettstreit teilzunehmen und keine politischen Statements abzugeben. Für diese Aussage erntete er grossen Beifall. Ich bin auch der Meinung die Interpreten nicht nach dem besten Kochrezept, oder wie man die Fensterscheiben in deren Land am saubersten hinkriegt zu fragen. Die Interpreten möchten ihre Songs präsentieren und allenfalls auch noch das Land, das ist deren Aufgabe und dazu nehmen sie auch gerne Stellung. Nach dem Christos mit dieser Aussage die Presse und Fans ganz auf seine Seite ziehen konnte, präsentierte er auch noch einen Teil seines Sing a-capella. Ich kriegte eine Hühnerhaut und musste mit den Tränen kämpfen, diese Harmonie die schönen Stimmen. Dieser Song benötigt mit diesen Protagonisten kein Playback um Gefühle transportieren zu können.


Christos Mylordos - Zypern

Mit Zypern wurde der Tag in der Arena und dem Pressezentrum abgeschlossen. Nun musste ich auf dem schnellsten Weg nach Hause mein Gepäck reduzieren und danach in die Jazzschmiede wo Anna Rossinelli einen Kurzauftritt absolviert. Kaum in der Wohnung angelangt auf den nächsten Zug zurück in die Innenstadt. Schnell ein Taxi geschnappt und durch halb Düsseldorf gefahren zu werden. Leider wusste der Taxifahrer auch nicht genau wo sich die Lokalität befindet und so fuhr er auch noch Umwege. Kaum angekommen starteten die drei vor einem Publikum welches nicht nur aus ESC Fans bestand. Anna Rossinelli hatte das Publikum mit ihrem Können aber schnell eingesackt. Sie erntete sehr viel Applaus und musste zu ihren Auftritt auch noch eine Zugabe liefern.


Anna Rossinelli bei Ihrem Auftritt in der Jazzschmiede Düsseldorf (Photos: Klaus Berger)

Die Jazzschmiede bietet eine Bühne für Künstler verschiedenster Stilrichtungen sich vor Publikum zu präsentieren. Aus meiner Sicht gelang es Anna sich in die herzen des Publikums zu singen, ein Publikum welches das auch zu schätzen wusste. Leider war der Auftritt für viele der Fans die zu diesem Auftritt pilgerten zu kurz. Wer zu spät kam hatte das Nachsehen.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Heute wird ganz bestimmt wieder ein interessanter Tag. Denn heute wird die Siegerin des Song Contest 1998 in Birmingham Dana International ihre erste Probe absolvieren. Wie immer geniest die Delegation aus Israel eine überdimensionierte Aufmerksamkeit was die Sicherheit anbelangt.
Da wir nun doch noch eine Bewilligung für einen Parkplatz in der Nähe der Arena erhalten haben, beschlossen wir heute erneut mit dem Auto dorthin zu fahren. Prompt zum ersten Mal in die verkehrte Richtung, das kennen wir ja noch von gestern und dann wieder der Nichtbeschilderung im Parkplatzlabyrinth folgen. Einmal links einmal rechts und dann beinahe noch als Geisterfahrer unterwegs zu sein ist doch sehr spannend. Da wundert es mich in keinster Weise, dass es hier bei Grossveranstaltungen regelmässig zu einem Verkehrschaos führt. Wo bleibt da die hochgelobte Deutsche Gründlichkeit? Ansonsten ist alles gut organisiert, aber diesem Problem hat sich wohl niemand gestellt.
Nun wissen wir auch wie der Freund in London der gleichnamigen Gruppe "A Friend in London" aus Dänemark heisst. Es ist Damian. Die vier sympathischen Jungs aus Dänemark machen zwar zusammen Musik, haben sich aber zuerst erst auf telefonischer Basis die Songs vorgestellt und erst später auch zusammen die Songs fertiggestellt. Sie hatten mal die Chance in Amerika einen Vertrag zu bekommen, aber dieser über 80-seitige Sch...-Vertrag hätte sie zu sehr eingeengt und deshalb haben sie auf dieses lukrative Angebot verzichtet. Jetzt sind sie mit einem Vertrag der nicht so umfassend ist viel glücklicher und freuen sich auch in Bälde ihr Debut-Album rausgeben zu können.


A Friend in London - Dänemark

Ein grosses und sehr positives Echo hat auch Getter Jaani aus Estland hinterlassen. Sie wird mittlerweile als grosser Favorit gehandelt des Contest 2011 zu gewinnen. Nach einigen Jahren in welchen Estland das Finale nicht mehr erreicht hat, geht ihnen genauso wie uns Schweizern, wird dieses Jahr der Einzug ins Finale wieder möglich sein - und wie schon gesagt - es könnte sogar für einen Sieg reichen.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Gestern hatte ich leider die Party der Türkischen Delegation verschlafen. War den ganzen Tag auf den Beinen und wollte mich bei meiner Rückkehr in die Wohnung nur schnell mal hinlegen. Daraus ist leider etwas mehr geworden. Erst kurz nach 23.00 Uhr erwachte ich wieder. Meine Kollegen versuchten mich schon um 20.00 Uhr per SMS zu erreichen. Konnte leider zu diesem Zeitpunkt nicht antworten da ich geschlafen habe. So habe ich mich dazu entschlossen noch kurz zu duschen und gleich zu Bett zugehen. Geärgert hat es mich schon etwas, aber jeden Abend wäre ich sowieso nicht auf eine Party gegangen. Heute, neuer Tag neues Glück.
Da ich ja nun wirklich gut ausgeschlafen war, habe ich mich heute alleine in Richtung Halle begeben. Und siehe da mit dem neuen Verbindungen habe ich's sogar unter einer halben Stunde geschafft die Arena zu erreichen. Das Pressezenter war bei meiner Ankunft noch beinahe leer. Das Sicherheitspersonal welches am Eingang kontrolliert kennt einem bereits und da gibt es immer einen morgendlichen Schwatz. Bringt etwas Auflockerung bei dem doch eher tristen Business die sie hier zu verrichten haben.
Ein eigentliches Highlight gabs heute nicht. Deshalb freute ich mich umso mehr auf die erneute Probe von Anna. Durch kleine Umstellungen und Kameraeinstellung hat Anna's Auftritt noch gewonnen. In der Arena selber setzt sich das Trio nicht so sehr vom Hintergrund ab. Die Einstellungen der Kameras liefern aber einen perfekten Blick und bringt Anna den Fernsehzuschauern um einiges Näher als dies die Zuschauer in der Halle haben können. Die anschliessende Pressekonferenz war eher etwas müssig. Gerade mal 3 Fragen wurden gestellt und diese wirkten auch noch etwas gezwungen. Beim anschliessenden Photo-Shooting ergaben sich dann in ungezwungener Atmosphäre doch noch ein Schwatz mit den drei sympatischen Baslern.


Manuel Meisel, Anna Rossinelli und Georg Dillier

Da wir alle auf die Party von Georgien gehen wollten, mussten wir uns bald auf den Weg machen. Die Rückfahrt habe ich also mit meinen Kollegen angetreten. Schnell Gepäck abgeladen und dann mit der Bahn wieder in die Innenstadt. Die Vorgabe das zu erfüllen was letztes Jahr in der Oper in Oslo geboten wurde war ja nur schwer zu überbieten. Was uns dann aber vor dem Henkel-Saal erwartete war nicht gerade das worauf wir gehofft hatten. Obwohl die Delegations-Leiterin uns alle eingeladen hatten, wurde uns ohne eine persönliche Einladungskarte der Zugang verweigert. Für drei Personen eine Karte, das reichte natürlich nicht aus. So wurde die Delgations-Leiterin zum Eingang gebeten und diese gab die Direktive uns den Zutritt zu gewähren.
Anstelle eine Buffets erwarteten uns ein Gebäck das mehr trocken als gluschtig aussah. Auch das Unterhaltungsprogramm lies zu wünschen übrig. Einziger Lichtblick war Sopho die ihr "Shine" zum Besten gab. Ansonsten war's bloss laut und rauchig. Ich verstehe sowieso nicht, warum die anfänglich rauchfreien Clubs nun plötzlich bequalmt werden dürfen.
Ein persönliches Highlight hat sich mir jedoch trotzdem geboten, denn die Norwegische Delegation kam auch zur Party. Und nun hatte ich endlich die Möglichkeit ein Photo von Stella zu machen.


Stella aus Norwegen

Nach stundenlangem Herumstehen habe ich mich dazu entschlossen den Heimweg anzutreten. Noch einen kurzen Abstecher in den Euroclub, war aber auch nicht viel los. Also auf und davon in Richtung Bett.

Freitag, 6. Mai 2011

Nicht mehr ganz so sonnig hat der heutige Tag begonnen, was jedoch nicht heisst das wir angenehme Temperaturen haben. Einzig die Verkäuferin in der Bäckerei wirkte etwas unterkühlt. Sie scheint noch immer etwas befremdet zu sein wenn ich die Gipfeli und die Sandwiches auf schwyzerdütsch bestelle. Bei uns in der Schweiz wird erwartet, dass man die Deutschen in ihrer Sprache versteht - kann ich das im Gegenzug von meinen lieben nördlichen Nachbarn nicht auch verlangen? Ich habe ja noch etwas Zeit. Fragt sich dann bloss wer den längeren Atem hat.
Nichts wirklich spektakuläres ist bei den Proben passiert. Die zweiten Durchläufe laufen in der Regel ja speditiver ab, nicht nur dass im Gegensatz zur ersten Runde nur noch 30 Minuten pro Beitrag zur Verfügung steht. Sowohl die Technik wie auch die Interpreten müssen sich an die Umgebung gewöhnt haben, ansonsten wird es eher schwierig eine gute Performance zu bieten.
Nach dem Nachtessen welches wir in einem italienischen Restaurant einnahmen haben wir uns in den Euroclub begeben. Dort hat der OGAE Germany einen Abend zusammengestellt, welcher jedem Eurovisions Fan das Herzen höher schlagen liess. Viele der diesjährigen Interpreten liessen es nicht nehmen die Gelegenheit zu nutzen und den Song für einmal auf einer kleineres Bühne in intimerem Rahmen zu präsentieren. Klar, dass da auch Anna Rossinelli und ihre Bandkollegen keine Ausnahme machten. Die Stimmung war toll, es wurde gesungen, getanzt und im Gegensatz zum georgischen Empfang von gestern war die Atmosphäre grossartig.
Auf dem Weg nach Hause, wurde ich noch von einer älteren Dame zugetextet. Diese fragte mich an ob ich nicht bei der Deutschen Bahn reklamieren könnte, da es immer so viele Schwarzafrikaner als Drogendealer und Rumänen als Bettler im Düsseldorfer Hauptbahnhof habe. Auf ausländische Reklamationen würde bestimmt besser reagiert. Sie wollte mir auch noch diverse Dealer zeigen die sie immer wieder auf dem Bahnhof herumstreunen sieht. Als sie dann die Bahnpolizei gesehen hatte, konnte si enicht mehr anders als brühwarm zu erzählen, dass sie/wir gesehen hatten, dass eine Frau einer sehr verwahrlosten alten Damen zehn Euro zusteckte. Das konnte sie nicht ab und hat sich sehr echauffiert. Zum Glück hat sie sich so ins Gespräch mit dem Polizisten vertieft, dass ich die Gelegenheit nutzen konnte um auf den Bahnsteig zu flüchten wo die schon wieder verspätete S1 mich nach Hause fuhr.


Samstag, 7. Mai 2011

Heute beginnen die Proben der Big 5. Und das Highlights eines jeden Song Contest's - der Bürgermeisterempfang. Dieses Jahr wird dieser jedoch im kleinen exklusiven Rahmen abgehalten. Nicht mal an den roten Teppich kann man ohne einen Ausweis teilnehmen. Ob sich da die Veranstalter nicht einen Bärendienst erwiesen haben, wenn da zwar auserlesene Gäste vor Ort sein werden, diese jedoch in keinster Weise einen Bezug zum Song Contest haben. Wir dürfen gespannt sein.
Heute Morgen hat mich die Durchsage im Bus etwas befremdet. Obwohl hier viele Veranstaltungen paralell laufen, weist man die Fahrgäste explizit darauf hin, dass während des Eurovision Song Contest's viele Taschendiebe unterwegs sein würden. Das finde ich schon etwas diskriminierend eine solche Aussage auf unseren Event zu reduzieren. Als ob die Grand Prix Touristen mehr schwarze Schafe haben würden als andere Veranstaltungen. Ein Faut-pas der Rheinbahn AG denke ich mal. Amüsant auf jeden Fall.
Zum grossen Bürgermeisterempfang waren wir nicht eingeladen. Man hätte zwar am roten Teppich teilnehmen können, aber irgendwie hatte ich das Gefühl nicht wirklich willkommen zu sein. Deshalb wird es auch keinen Bericht dazu geben.

Sonntag, 8. Mai 2011

Heute wird der öffentliche Verkehr noch um einen Zacken mehr gefordert. Klapp der reguläre Verkehr schon nicht, wie kommt das noch mit zwei Grossveranstaltungen zusätzlich. Dass gestern Abend einfach mal ein paar S-Bahnen ausgefallen sind und permanent Verspätungen bis zu 20 Minuten in Kauf genommen werden müssen, daran hat man sich ja gewöhnt. Doch schon heute zeigte sich, dass es noch schlimmer kommen kann. So haben wir uns dazu entschlossen, den Rest der Strecke zu Fuss zurückzulegen. Die Anzeige zum nächsten Zug zeigte erst 2 Minuten, dann plötzlich 7 Minuten, dann 13 Minuten, hätten wie die Initiative nicht ergriffen stünden wir wohl noch jetzt an der U-Bahn Station.
Heute war's extrem einfach Interpreten im Pressezenter anzutreffen. Vassili Amaury aus Frankreich, hat sich sehr entspannt Zeit genommen um Interviews zu geben und auch Autogrammwünsche der Fans zu erfüllen. Als dann plötzlich die Pressemappen mit CD's verteilt wurden, war er nicht mehr rinteressant. Wie Fliegen auf einen Kuhfladen hat sich die Meute darauf gestürzt. Es ist schon sonderbar dieses Verhalten zu beobachten. "A freind in London" aus Dänemark schlenderte auch durch das Pressezenter und erfüllte sowohl Photo- wie auch Autogrammwünsche.

Montag, 9. Mai 2011

Heute werden die ersten Probendurchläufe des ersten Semi-Finals stattfinden. Das heisst auch für Anna ihren Song im Ablauf der Sendung vom Dienstag zweimal zu proben. Am Dienstag wird dann der letzte Durchlauf vor der grossen Sendung sein. Zur ersten Proben hatten alle Akkreditierten Fans und auch die Presse freien Zugang. In diesem Durchgang fiel vor allem in der Halle auf, dass Polen und auch das hochfavorisierte Norwegen nicht gerade eine gute Falle machte. Eine konstant gute Leistung brachte der Russe Alexey Vorobyov (Alex Sparrow). Erschreckend war auch der Auftritt der Serbin Nina und das Geschrei der georgischen Sängerin Eldrine könnte zum Umschalten bewegen. Aus Portugal wird man einfach nicht schlau. Stimmlich stimmte es hinten und vorne nicht und die Kostümauswahl unter dem Motto "auffallen um jeden Preis" liegt wohl eher im Vordergrund als der Song. Anna kam sehr professionell rüber und man hört bei jeden Ton dass die junge Baslerin auch wirklich singen kann. Ob sie aus diesem Vorteil Kapital schlagen kann ist schwer zu sagen. Hier in Düsseldorf kann man nur positive Feedbacks zu ihr erhalten.
Ich habe mit meinen Kollegen noch eine Stadtrundfahrt und Altstadtbegehung gemacht mit anschliessender Schifffahrt auf dem Rhein. Etwas Abstand von den Proben und der ganzen zunehmenden Hektik im Pressezenter gewonnen. Nach dem gemeinsamen Nachtessen sind meine Kollegen noch an die Party von Israel gegangen, ich habe mich verabschiedet, wollte noch einen kleinen Abstecher in den Euroclub machen, liess dies jedoch auch sein und ging nach Hause.

Dienstag, 10. Mai 2011

Der grosse Tag ist angebrochen. Heute wird das TV-Publikum entscheiden ob unsere Anna mit "In love for a while" den Finaleinzug schaffen wird. Doch erst einmal wird heute Nachmittag noch einmal die ganze Show geprobt. Schliesslich will man sich keine Panne erlauben beim grössten Musikevent des Jahres. Auch wir werden uns vorbereiten um Anna in der Halle lautstark zu unterstützen. Bis dahin vergehen noch ein paar Stündchen die es mit Ausruhen und eventuell einem Abstecher in die Altstadt von Düsseldorf zu überbrücken gilt.
Wir alle fieberten dem grossen Abend entgegen. Noch werden einige Fans aus der Schweiz eintreffen, denen wir die Tickets übergeben werden und danach geht es ab in die Arena, wo das grösste Spektakel, grösser als Weihnachten und Ostern zusammen für einen echten Eurovisions-Fan ist. Nach diversen Sicherheitschecks konnten wir unsere Plätze nahe der Bühne einnehmen. Mit Fahnen ausgestattet bereiteten wir uns auf den Auftritt von Anna Rossinelli und deren beiden Jungs Georg und Manuel vor.
Von der Moderation waren wir nur bedingt begeistert. Das etwas zu aufgesetzte - wir wollen lustig sein - hat wenigstens bei mir den Effekt nicht erreicht. Ich bin aber nicht der Moderatoren wegen nach Düsseldorf gefahren, sondern um die Schweiz bzw. Anna Rossinelli zu unterstützen. Die riesige LED Wand im Hintergrund hat mir manchmal den Eindruck vermittelt als würde ich unter Drogen stehen. Alles drehte und bewegte sich zu den Rythmen der Songs dass einem fast übel würde. Ansonsten war ich heil froh, dass wir nicht noch näher an der Bühne waren, denn jedesmal wenn Feuer zum Einsatz kam, wurden wir auch auf unseren Plätzen beinahe grilliert. In der Halle war nicht zu bemerken, wie sich die Kommentatoren mit der nicht funktionierenden Technik abmühen mussten. Ich hoffe für die TV-Zuschauer, dass ansonsten die Show gut rübergekommen ist. Freunde von mir bestätigten mir, dass diese Sendung in HD ein Erlebnis der besonderen Art war.
Nachdem der letzte Ton den Loucas Yiorkas aus Griechenland gesungen war begann die Zitterpartie. Wird es Anna schaffen, welcher Musikstil wird an diesem Dienstagabend präferenziert etc. Die Zeit bis zur Verkündigung welches Land es nun ins Finale geschafft hat ist für einen eingefleischten Eurovisionsfan beinahe mit Folter zu vergleichen.
Dann endlich der erste Umschlag wurde geöffnet. Serbien - war nicht auf meiner Liste und kann trotzdem ins Finale einziehen. Wie wird das wohl ausgehen? Wenn ich schon beim ersten Land nicht richtig getippt hatte. Als zweites dann Litauen - ebenfalls nicht auf meiner Liste. Dies machte mich jedoch plötzlich sicher, dass Anna es schaffen kann. Denn das eher schlichte, an ein Lied aus dem Musical Les Miserable erinnernde Lied, konnte sich behaupten. Dann der grosse Jubel als das elektronische Couvert Nummer 6 geöffnet wurde. Da gab es kein halten mehr im Schweizer Fan-Block. Endlich sind wir wieder einmal dabei im grossen Finale. Lange mussten wir darauf warten - genauer seit 2007. Nach dieser Ankündigung könnten wir uns über jedes Land das noch folgte von Herzen freuen.
Innert wenigen Minuten wurde ich von mir bekannten wie auch unbekannten Menschen umarmt. Ich habe selten so viele Gratulationen in so kurzer Zeit entgegen nehmen können. Echte Freude der anderen Nationen, welche uns schon vor Jahren gegönnt hätten, dass wir wieder einmal im Finale teilnehmen können. Auf dem Weg zur Pressekonferenz der Gewinner diesen Abends sind mir noch mehr Menschen um den Hals gefallen und haben Gratuliert. Man gönnt es Anna und vor allem auch der Schweiz wieder dabei zu sein. In der Pressekonferenz wurde Anna sogar mit Céline Dion verglichen.


(Die überglückliche Anna Rossinelli bei der Pressekonferenz und Ziehung der Startnummer im Finale)


Wer wird sich wohl aus dem zweiten Semi-Final noch zur Konkurrenz von Anna gesellen? Wem ich's ausser Anna auch sehr gegönnt habe ist der eher unscheinbare Axel alias (Paradise Oskar) aus Finnland. Er war wohl jeden Abend im Euroclub und ich hatte immer den Eindruck er weiss gar nicht wo er sich grad befindet. Schlicht und einfach aber auf der Bühne sehr übezeugend. Ich wäre ja gerne noch an die Party nach dem Semi-Final gegangen. Da aber nur eine beschränkte Anzahl Personen in den Henkel-Saal durften, blieb mir/uns der Einlass verwehrt. Somit habe ich für mich im Stillen weitergefeiert und mich auf den nach Hauseweg gemacht. Meine Kollegen gingen noch in einen Club zum feiern, dazu hatte ich jedoch keine Lust. Auf dem Weg zum Bahnhof sind mir erneut wildfremde Menschen entgegen gekommen und haben gratuliert. Okay, ich hatte ja mein Schweizer T-Shirt an. Ein sehr schönes Gefühl, dass sich die Menschen mit uns freuen.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Der Tag danach. Nach einer sehr kurzen Nacht, mache ich mich schon für wieder auf den Weg zur Halle. Ich habe noch ein Interview mit dem Innerschweizer Radio Central. Kaum war dies abgeschlossen, meldeten sich noch zwei hier ansässige Radios die noch gerne etwas zur Schweiz und unserer Anna wissen wollten. Ich dachte mir diesen Tag etwas langsamer anzugehen, und auch meine Stimme, die durch das viele Schreien etwas gelitten hat zu erholen. Ist schon ein komisches Phänomen, dass man plötzlich im Mittelpunkt steht. Die hängenden Köpfe sind vorbei. Und was noch mehr freut ist, dass sich alle mit einem freuen.
Auf meinem Heimweg gestern bin ich noch einem betrunkenen Türken begegnet. Ich weiche Betrunkenen grundsätzlich aus, weil ich nie weiss wie diese reagieren. Obwohl die Türkei in diesem Jahr den Finaleinzug nicht schaffte, freute er sich mit mir und hatte nur gutes über die Schweiz, welche er im letzten Jahr besuchte zu berichten. Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl. Betrunken mit einer halbvollen Bierflasche in der Hand. Ich fühlte mich echt von ihm bedrängt und war froh, dass er bald wieder seinen eigenen Weg einschlug.

Donnerstag, 12. Mai 2011

Wer wird sich wohl heute noch für das grosse Finale qualifizieren können? Ich habe meinen Tag in der Stadt begonnen. Ausser dem Song Contest möchte ich nun wirklich auch noch etwas von der Metropole am Rheinknie sehen. Da uns das Wetter seit Beginn der Eurovisionswochen gut gesinnt ist kann man bequem nur in T-Shirt und Hose die angenehmen Temperaturen geniessen. Das Leben in Düsseldorf (Altstadt) findet ja sowieso mehr draussen als drinnen statt - so wenigstens mein Eindruck.
Am Dienstagabend konnten dich ja die geistreichsten Titel "Boom Boom" aus Armenien und "Haba Haba" aus Norwegen nicht qualifizieren. Ist dies wohl ein gutes Ohmen für "Ding Dong" aus Israel heute Abend? Mit Litauen haben wohl auch die Wenigsten gerechnet und mit "Coming home" aus Island auch nicht wirklich. Hat hier wohl der Effekt des verstorbenen Sängers einen Einfluss auf den grossen Erfolg? Schon eher nachvollziehen kann man den Erfolg von Paradise Oskar aus Finnland. Er wünscht sich eine Welt die einfach nur schön ist, einen grünen Touch hat und Jeder dem Nächsten gutgesinnt ist. Nach den vielen Umweltkatastrophen in der letzten Zeit eine Sehnsucht nach dem sich die Bevölkerung nicht nur in Fukushima sehnt.
Wir man die grosse Liebe wieder finden, wenn man die Zeit zurückspult? So wenigstens will Dino Merlin aus Bosnien & Herzegowina heute Europa überzeugen. Der wohl älteste Teilnehmer an diesem Wettbewerb hat mächtig Spass noch einmal an diesem Riesenevent teilzunehmen. Mit dem grossen Erfolg in Jerusalem 1999 ist dies wohl nur noch ein Sahnehäubchen.


(Dino Merlin aus Bosnien & Herzegowina)

Ob das Geheimnis die Liebe ist - das wird uns Nadine Beiler aus Österreich vermitteln. Ich denke sie hat gut Chancen den Finaleinzug zu schaffen. Dann wären die beiden Alpenrepubliken Schweiz und Österreich wieder einmal gemeinsam im Finale, fast so wie in alten Zeiten.
Warum sich Dana International den Song Contest noch einmal antut kann ich nicht nachvollziehen. Sie kann nur verlieren, würde aber in die Fusstapfen von anderen Siegerinnen wie Charlotte Nilsson (Perelli) oder Carola einreihen. Diese Konstellation hat auch die letzjährige Siegerin Lena zu bedenken. Ich hätte ihr eine erneute Teilnahme dringlichst abgeraten. Doch Stefan Raab möchte ja unbedingt Mr. Eurovision werden und da geht er jedes Risiko ein.


(Jedward aus Irland - die etwas abgedrehten Zwillinge)

Polarisieren werden auch die Zwillinge aus Irland. Musikalisch ein Horror, werden jedoch die Kids ansprechen. In ihren roten Pailletten-Jäckchen rumhüpfen das könnte doch so manchem sehr jungen Zuschauer dazu bewegen eine SMS zu senden. Nicht ganz so gut werden die anderen Zwillinge aus der Slowakei ankommen. Diese identischen eineiigen Zwillinge sehen jedoch aus, als wären sie in Farbtöpfe gefallen. Vielleicht sehen die ja ohne Maske gar nicht mehr so identisch aus.
Für mich muss aber auf jeden Fall Estland und Zypern ins Finale kommen. Estland so jung und frisch, Zypern eher etwas mystisch-melancholisch. Doch wie's ausgeht wissen wir spätestens um 23.00 Uhr.


(Mrs. Rockefeller - Getter Jaani aus Estland)

Kurz nach 23.00 Uhr war's dann klar. Dana Interkantonal ähh International hat es auch nicht geschafft. Zu einem lachenden Auge hat sich aber auch ein Weinendes gesellt. Christos Mylordos aus Zypern hat den Einzug ins Finale nicht geschafft. Gefreut habe ich mich jedoch darüber dass es Nadine Beiler aus Österreich ins Finale geschafft hat. Die Holländer werden wohl nun ihr Schiff am Rhein ableinen und in Richtung Niederlande zurückkehren. Erneut könnten sie nicht überzeugen. Jetzt gilt es für mich die Finalteilnehmer noch etwas besser unter die Lupe zu nehmen um hoffentlich ein annähernd deckungsgleiches Resultat mit dem Finalausgang am Samstagabend zu erstellen.

Freitag, 13. Mai 2011

Nun wird die Stadt aber immer voller, das heisst vor allem die U-Bahnen, Strassenbahnen und Busse. Die Interpack hat ihre Tore in der Messe eröffnet. Zeitweise muss man nun eine U-Bahn vorbeiziehen lassen, da wirklich kein Platz mehr vorhanden ist. Eine eher unangenehme Erfahrung. Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, warum der Song Contest hier in Düsseldorf abgehalten wird wenn gleichzeit die grösste Verpackungsmesse im gleichen Areal stattfindet. Eines hat es ja bestimmt gebracht, eine Bettenknappheit und astronomische Zimmerpreise in den Hotels. Und dies wird schamlos ausgenützt. Prieserhöhungen zum Vormonat von bis zu 130 % kann man ohne Probleme ausmachen. Angebot und Nachfrage ? Abzocker Hotellerie ? Wie soll ich das nennen ?
Da können wir froh sein, etwas ausserhalb unsere Einliegerwohnung zu haben in welcher 4 Personen ohne Probleme untergebracht werden können und dies zu einem schmerzfreien Preis. Okay etwas Zug, U-Bahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel müssen einbezogen werden, aber das nimmt man im Gegensatz zu den horrenden Preisen gerne in Kauf.
Heute beginnen die ersten Proben für das grosse Finale vom Samstag. Im Pressezenter ist eine ungewohnt Hektik. Plötzlich versammeln sich wieder ein paar Leute um eine Person. Ach so es ist Amaury Vassili aus Frankreich der sich mehr oder weniger begleitet im Pressezenter bewegt. Dann im Hintergrund "Fly on the wings of love" - da können die Olson Brothers auch nicht weit sein. Einmal den Kopf gedreht und schon habe ich auch die Gewinner vom ESC 2000 in Stockholm in meinem Blickfeld. Im Moment tummeln sich sehr viele ehemalige Teilnehmer des Song Contest's in Düsseldorf. So konnte man gestern auch beim Flanieren durch die Altstadt Johnny Logan antreffen. Etwas zerstreuter habe ich einen Teil der Schweizer Delegation angetroffen. Als Nachzügler noch Georg, der den Anschluss an die Truppe verloren hatte und per Handy versuchte wieder aufzuschliessen. Ihm konnte ich den Tipp geben in welcher Richtung sich der erste Teil der Truppe bewegt hatte. Es ist also auch für Fans nicht allzuschwer einen der Teilnehmer in der Düsseldorfer Altstadt anzutreffen - man muss bloss die Augen offen halten.
Im Moment laufen die ersten Proben zum Final. Der Einstieg in die Sendung der drei Moderatoren könnte man getrost wegschneiden, es würde nichts fehlen. Scherze über die niemand lachen kann und dann noch "Satellite" von Stefan Raab interpretiert. Er will sich um alles in der Welt in den Mittelpunkt stellen. Er ist von sich so überzeugt, dass es nicht einmal merkt wie überflüssig er ist. Die einzigste die das Moderatoren-Trio noch etwas aufwertet ist Anke Engelke. Sie ist wohl für alle Fans hier das Highlight, obwohl man auch bei ihr noch einige Bedenken hatte, muss man ihr zugestehen dass sie noch am lustigsten ist und nicht so aufgesetzt.

Samstag, 14. Mai 2011

Da wir uns heute noch sehr lange in der Halle aufhalten werden, habe ich mich zusammen mit einem meiner Kollegen dazu entschlossen noch in die Altstadt von Düsseldorf zu gehen. Die Stadt war schon um die Mittagszeit vollgestopft mit ESC-Fans. Die Stimmung ist hervorragend. Ich konnte auch bekannte Gesichter ausmachen. Was mich besonders freute war, dass sich auch Schweizer unter den ESC-Besuchern befanden die nicht in unserem Club Mitglied sind. Also doch keine Veranstaltung nur für Fans. Auch andere, und zwar viele, scheinen sich für diesen Megaevent zu interessieren.
Auf unserer Fahrt zur Halle haben wir bereits im Bus von Angermund Richtung Messe Besucher ausmachen können. Klar ist, dass die Deutschen den Song Contest noch einmal gewinnen wollen. Obwohl ich auch sehr viele Stimmen einfangen konnte die genau das Gegenteil wünschten. Nun heute, kurz nach Mitternacht werden wir wieder einmal schlauer sein und wissen wohin diese Veranstaltung im Jahre 2012 ziehen wird.
Vor der Arena haben sich kunterbunte Trauben von Menschen angesammelt. Bunt geschminkt und mit Flaggen und Kleidern in den Landesfarben geschmückt. Ein friedliches Miteinander. Der Event zählt in erster Linie. Wer am Ende des Abend gefeiert wird ist sekundär. Das Gemeinschaftsgefühl ist das was zählt. Obwohl es ein Wettbewerb ist und demzufolge auch jemand siegen wird, können auch die Verlierer nach kurzer Zeit mit den Siegern mitfeiern und das ohne dass sich die Fans der verschiedenen Länder die Köpfe einschlagen. Die
Schon bald müssen die Sitzplätze in der Arena eingenommen werden. Letzter Einlass wird 20.15 Uhr sein. Die Ansammlung der abgedrehten Iren wird immer grösser. Vor den Eingängen posieren sie für Photos. Wer möchte denn nicht ein Bild als Erinnerung an diesen Event haben. Zumal Irland ja sehr weit oben gehandelt wird - vielleicht sogar als Sieger. Auch die Schweden - die Grand-Prix Nation schlechthin. Alles in Gelb und Blau und vielleicht auch schon das eine oder andere Bier intus. Die Sonne scheint noch immer und es ist angenehm draussen zu warten. Denn im Innern der Arena hat man nicht mehr so viel Bewegungsfreiheit. Bei über 35,000 Zuschauern kann man das auch nicht erwarten.
Nur noch wenige Minuten bis die Plätze eingenommen werden müssen. Trotzdem hat es noch Menschen die draussen sind und sich erstmals der Sicherheitskontrolle unterziehen müssen. Die Halle füllt sich zunehmend. Gemäss Veranstalter soll diese ja ausverkauft sein. Trotz den horrenden Preisen kann man auch heute noch auf diversen Plattformen im Internet Ticket kaufen. Okay - die Preise sind jenseits, aber auch in der Stadt habe ich diverse Fans gesehen, die auf Kartonplakaten nach Tickets gesucht haben. Ich denke wenn jemand noch Tickets hat wird er diese auch noch los. Ob ein Gewinn oder Verlust daraus resultiert sei dahingestellt.
Das Warm-up der Show wird gleich beginnen. Noch nicht jeder Zuschauer hat seinen Platz gefunden. In der Tat ist auf den Tickets nicht immer gleich zu sehen, wo sich die Plätze befinden. Klar gibt es auch immer Besucher welche nicht lesen können, sich ein günstiges Ticket gekauft haben und sich dann rotzfrech in die erste Reihe vor der Bühne setzen. Dies kann natürlich zu kleineren Konflikten führen.
Der finnische Sänger Paradise Oskar beschwört eine Welt in der alles schön und gerecht sein soll. Ob das Publikum seinen Wunsch honoriert und ihm dafür die Punkte gibt die es benötigt um zu gewinnen.
Mit Dino Merlin werden auch im zweiten Song die zarteren Töne angeschlagen. Bosnien & Herzegowina könnte mit diesem zum Mitschunkel animierten Song punkten und das nicht nur im Balkan.
A Friend in London hat heute Abend vor allem gesanglich nicht so gut überzeugen können. In den Proben der vergangenen Tagen kann der Sänger viel präsenter rüber.
Mit Litauen ist nun Evelina an der Reihe. Mit ihrem Song "C'est ma vie" fühlt man sich in ein Musical entführt. Sie war eine der Überraschungen im ersten Semi-Final vom Dienstag. Von der professionellen Jury wird sie ganz bestimmt viele Punkte erhalten, ob der Rest des Publikum ein Song von diesem Genre bei Song Contest haben will - wer weiss.
Aus Ungarn kommt nun der erste Euro-Pop Song. Ob Katie Wolf den Sprung in die vordersten Reihen der Rangliste schafft. In den Internet-Foren mischt sie immer vorne mit dabei.
Nun kommt wohl das abgefahrenste Zwillings-Pärchen das der Song Contest gesehen hat. Von der grünen Insel will Jedward an die alten Erfolge anknüpfen. Etwas für die Kinder und Jugendlichen, aber ist das wirklich mehrheitsfähig? Ich konnte noch immer nicht herausfinden was die Beiden eingeworfen haben.
Mit Schweden kommt nun ein Favorit ins Rennen. Doch in den letzten Tagen konnte er nicht wirklich überzeugen. Die Show liegt da mehr im Mittelpunkt als der Gesang. Eigentlich schade, handelt es sich um den Song Contest und nicht um den Show-Contest.
Estland zaubert mit Getter Jaani und der Rockefeller Street einen weiteren Favoriten dieses Contest's auf die Bühne. Ob es für den Sieg reichen wird. Wir werden es bald wissen. Auf jeden Fall hat dieser Song Ohrwurnqualitäten.
Mit Griechenland kommt die wohl grösste Kontroverse auf uns zu. Ein schöner Song gepaart mit Rap. Nicht jeder kann diesen Song verstehen, ohne Rap würde er den Eurovisions-Fans auf jeden Fall um einiges besser gefallen.
Keine Zweifel gab es im ersten Semi-Final dass der Russe Aelx Sparrow eine Runde weiterkommt. Der immer gutgelaunte fröhliche Russe, der immer für einen Spass zu haben ist wird jedoch alles daran setzen den Contest erneut nach Russland zu holen.
Die klassischen Töne werden aus Frankreich angeschlagen, noch präziser aus Korsika. Der sehr junge hervorragende Tenor Amaury Vassili hat eine Stimme die seines Gleichen sucht. Ein bisschen Bolero und Conquest of Paradise wird ihm das den Sieg bringen.
Italien ist in diesem Jahr auch wieder von der Partie und dies nach 13 jähriger Abstinenz. Ein hervorragender Musiker, doch ich denke Italien hätte einen besseren Song gehabt um den Wiedereinstieg in den Contest zu wagen. Aber mal sehen, ob dieser jazzangehauchte Song bei den Liebhabern des ESC Gehör finden wird.
Und nun kommt das worauf die Schweiz schon seit Jahren gewartet haben. Endlich wieder im Finale zu sein. Ich hoffe, dass Anna und ihre Jungs die Nerven für diesen geschichtsträchtigen Auftritt bewahren können. Anna hat den Auftritt erneut super hingelegt. Einem guten Platz im Finale steht nun nichts mehr im Wege.
Mit dem bekanntesten Act in diesem Jahr versucht Grossbritannien die Schmach von letzten Jahr in Oslo wettzumachen. Irgendwie kommt der Song von Blue aber nicht so perfect rüber und das obwohl sie ständig singen "I can".
Moldawien fiel schon bei der ersten Teilnahme in Kiew aus dem Rahmen. Heute hat die Gruppe Zdob si Zdub zwar nicht mehr die Grossmutter dabei, dafür Hüte in welchen sich angeblich Antennen verstecken sollen. Auf jeden Fall war ihr Debut in der Ukraine um einiges lustiger und attaktiver.
Jetzt schlägt die grosse Stunde für Lena, welche den titel verteidigen will. Will sie das wirklich' In vielen Interviews in den letzten Tagen war der Wille zu siegen nicht mehr so rauszuhören. Bis dato hat es nur Johnny Logan geschafft den Sieg erneut zu holen, alle anderen sind kläglich gescheitert. In dieser Woche schon einmal zu sehen mit Dana International. mal sehen ob Lena's schafft, was viele Deutsche sich wünschen aber auch genausoviele gar nicht haben wollen.
Etwas altbackener geht es weiter mit dem Beitrag aus Rumänien. Hotel FM mit dem Song "Change" lassen die älteren Zuschauer wieder etwas Vertrauteres hören. Ob dies jedoch zum Sieg reicht, wir wissen es in ca. 2 Stunden.
Endlich sind auch unsere Alpennachbarn die Österreicher wieder einmal bein Contest dabei und haben es gleich wie wir Schweizer auch geschafft ins Finale einzuziehen. Mit Nadine könnte auch Österreich einen guten Platz erreichen.
Das hochfavorisierte Aserbaidschan versucht es erneut mit einem Duo Eldar und Nigar, ein ungereimteres Pärchen habe ich selten gesehen. Auf mich macht es den Eindruck, dass ein Schüler mit einer deutlich älteren Frau ein Verhältnis hat. Kommt nicht so echt rüber. Den Song hingegen mag ich gut und hoffe trotz dieser Diekrepanzen dass das Lied gut abschliessen wird.
Mit Slowenien im Final haben wohl die wenigsten gerechnet. Aber eben unverhofft kommt oft. Und wer weiss folgt nach dem Finaleinzug sogar eine hervorragende Platzierung?
Island kann den Song wohl durch das Ableben des Komponisten sehr gut vermarkten. Gut, schlecht ist dieser auf keinen Fall, aber wenn diese Story dazu führt einen Song Contest zu gewinnen sind wir wieder einmal auf dem falschen Dampfer.
Ein gutelaune Song kommt aus Spanien Lucía Pérez bringt etwas Sonne Strand und Ferien-Feeling in die gute Stube.
Die Sandkünstlerin welche bei Deutschland's grössten Talent mitmachte unterstützt die ukrainische Sängerin Mika Newton. Die Bilder sind jedoch um einiges besser als der Song. Auch hier wieder, es gilt den Song und nicht das Drumherum zu bewerten, aber können wir das wirklich auseinanderhalten?
Die Pril-Blumen haben noch lange nicht ausgedient. Die Serbin Nina macht auf Retro-Look und konnte so schon im ersten Semi-Final überzeugen. Mal sehen ob die Fernsehzuschauer nicht beinahe schwindelig werden bei diesem sich stets drehenden Hintergrund.
Was die meisten nicht begreifen konnten ist, dass Georgien den Finaleinzug geschafft hat. Diese Frau singt nicht, sie schreit. Auch war der Rock-Song der Türken besser als derjenige der Georgierin, aber eben das Publikum und die Jury hat entschieden. Wie weit das führt wissen wir schon bald.
Aserbaidschan gewinnt den 56. Eurovision Song Contest vor Italien und Schweden. Die Schweiz muss sich mit dem letzten Platz begnügen. Im ersten Semi-Final erreichte die Schweiz ebenfalls bloss den letzten Platz sich zu qualifizieren. Schade, hatte man sich doch so auf ein gutes Abschneiden gefreut. Doch wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken und im nächsten Jahr in Baku am kaspischen Meer mit neuem Elan wieder antreten.

Sonntag, 15. Mai 2011

Nach dem enttäuschenden letzten Platz der Schweiz war ich wirklich nicht mehr zum Feiern aufgelegt. Trotzdem war ich auch nicht sonderlich stark niedergeschlagen, denn der Einzug ins Finale war doch schon ein Meilenstein wenn man die Ergebnisse der letzten Jahre vergleicht. Anna hat keinen Grund betrübt zu sein. Klar dass es niederschmetternd ist, wenn man erfährt dass man es bloss auf den letzten Platz im Finale geschafft hat. Obwohl ich mich vielleicht wiederhole, es bleibt unbestritten zu sagen, dass Anna sicherlich nicht wegen fehlender Musikalität oder gar schlechtem Gesang nicht besser platziert war. Nach Gründen, warum uns unsere Nachbarn keine Punkte gegeben haben ist auch müssig, denn das tun sie ja schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin einfach stolz auf unsere Anna und Georg und Manuel. Sympatisch nett und immer freundlich hat dieses Trio die Schweiz sehr würdig vertreten.
Ich verabschiedete mich im Pressezenter noch von langjährigen Freunden und auch von solchen die ich neu dazugewonnen habe. Es waren wieder zwei sehr schöne Wochen, obwohl durch die aus meiner Sicht zu straffe Organisation, mangelnde Atmosphäre hat mir schon gefehlt. Ich hoffe da werden wir in Baku nicht so eingegrenzt. Auf der Überführung zur U-Bahn habe ich noch zwei Clubmitglieder aus Deutschland getroffen. Auch diese waren der Meinung, dass etwas mehr Eurovisions-Feeling hätte aufkommen können. In einer völlig überfüllten U-78 ging's dann ab in Richtung Hauptbahnhof. Die Stimmung an Bord war gut und der Animateur (Lautsprecheransagen bei der Arena/Messe) trugen auch dazu bei, dass die drängelnden Fans in Schach gehalten werden konnten.
Viele meiner Kollegen verabschiedeten sich an der Haltestelle Heinrich-Heine-Allee. Ich bin gleich weiter zum Hauptbahnhof gefahren, damit ich möglichst noch den nächsten zug nach Angermund erreichen konnte. Im Gegensatz zu meinen Kollegen hatte ich geplant nach dem Finale zu packen, meine Kollegen haben dies schon davor getan. In Gedanken wie wir alles im Polo verstauen können und das mit einer Person mehr als bei der Hinfahrt bin ich dann schnell eingeschlafen.
Nach der Morgentoilette ging es nun ans Verstauen des Gepäcks. Eine schwierige Angelegenheit. Mit jeder Tasche die im Auto verschwand wurde der Platz für die Passagiere enger und enger. Schliesslich haben wir es geschafft Alles und Alle im Auto unterzubringen. Der erste Halt war ja nicht mal 10 Minuten entfernt. Um sicher zu gehen, dass wir nicht auf der Autobahn liegenbleiben, fuhren wir an die nächste Tankstelle am Ende des Dorfteiles und füllten den Tank bis obenhin. Jetzt konnte die Reise losgehen. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert und es war nicht gerade einfach bei diesen Sichtverhältnissen zügig voranzukommen. Ronny meisterte es jedoch den ersten Teil der Strecke zu fahren. Mit zwei kleinen Unterbrüchen, um die Gliedmassen etwas zu strecken und ein paar Schritte zu gehen ging es dann weiter. Nachdem der Fahrerwechsel vollzogen war, wollte jedoch das Auto nicht mehr. Plötzlich leuchtete die Oellampe mit einem schrillen Signal auf. Okay, das heisst bei der nächstmöglichen Raststätte anhalten und Oel kaufen, damit der Motor keinen Schaden nimmt.
Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit wieder etwas erholt und die Fahrt ging zügig weiter. Ohne grosse Verspätung sind wir in Allschwil eingetroffen. Hier haben wir Louis und Andi ausgeladen und auch deren Gepäck. Mit der Hälfte ging es dann weiter nach Aesch. In der Garage, aus dem Behindertenparkplatz, konnte ich mein Auto wieder in Empfang nehmen. Schnell war mein Gepäck entladen und in meinem Auto verstaut. Nachdem ich noch eine CD-Single von Ronny erhalten hatte ging es für mich weiter in Richtung Uster. Gerne wäre ich noch am Bahnhof in Basel vorbeigefahren, dazu war es leider schon zu spät. Müde aber trotzdem glücklich den ESC 2011 so gut überstanden zu haben bin ich über die Autobahnen nach Hause gefahren.
Zum Glück hatte ich gleich noch den Fernseher eingestellt um die Nachrichten zu sehen. Zu meiner Freude konnte ich den Empfang von Anna Rossinelli, Georg und Manuel so noch mitverfolgen. Gerne wäre ich dabei gewesen. Aber was soll's ich konnte mich auch auf diese Entfernung über die grosse Ehre die den Dreien zu Teil wurde freuen.
Mein Arbeitskollege war live dabei und schwärmte nur so vom Empfang am Bahnhof und dem anschliessenden Konzert im Stadttheater in Basel. So hatte die Mission Eurovision Song Contest einen versöhnlichen Ausgang mit dem sowohl die Interpretin als auch wir als Schweiz sehr zufrieden sein können.
Jetzt warten wir nur gespannt auf das Album welches Anna Rossinelli im September diesen Jahres auf den Markt bringen wird, oder wird es Frühjahr 2012 ? Das Veröffentlichungsdatum scheint noch nicht so sicher, sicher ist jedoch das der Erfolgsproduzent Roman Camenzind diese Scheibe produzieren wird.


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